Washington, 3. Februar. Panamas Präsident Raúl Mulino hat am Sonntag angekündigt, dass Panama das Abkommen über die chinesische Belt and Road Initiative (BRI) nicht verlängern wird. Das Land hatte die Vereinbarung 2017 mit China unterzeichnet, doch nun scheint sie vorzeitig zu enden.
Mulino zeigte Interesse an einer Zusammenarbeit mit den USA bei neuen Investitionen, darunter Infrastrukturprojekte. Der US-Außenminister Marco Rubio traf am Sonntag zu einem Besuch in Panama ein – der erste eines US-Diplomaten seit Trumps Amtsantritt.
Mulino bezeichnete Rubios Besuch gegenüber Medien als Chance für eine neue Ära der bilateralen Beziehungen. Gleichzeitig betonte er, dass die Souveränität über den Panamakanal nicht verhandelbar sei. Er erwähnte auch Gespräche mit Rubio über US-Bedenken hinsichtlich Chinas Einflussnahme auf den Kanal.
USA kündigen notwendige Maßnahmen an
Nach Mulinos Äußerungen veröffentlichte das US-Außenministerium Details der Gespräche und verwies auf Rubios Warnungen an Panama bezüglich China.
Laut dem Bericht würde eine chinesische Kontrolle über den Panamakanal die USA zu notwendigen Schritten zum Schutz ihrer Interessen zwingen. Die USA hatten die Kontrolle über den Kanal 1977 durch einen Vertrag an Panama übergeben.
Das Abkommen sieht vor, dass die USA im Falle einer Störung der Kanaloperationen durch eine ausländische Macht das Recht auf militärisches Eingreifen behalten. Mulino bestritt jedoch, dass die USA den Kanal militärisch zurückerobern würden.
Trump drohte mit Rückeroberung des Kanals
US-Präsident Donald Trump hatte bereits vor seinem Amtsantritt damit gedroht, den Panamakanal wieder unter US-Kontrolle zu bringen. Der Kanal stand bis 1999 unter amerikanischer Verwaltung.
Trump warf Panama vor, den USA höhere Gebühren für die Kanaldurchfahrt zu berechnen als anderen Nationen, und behauptete, Chinas Einfluss auf den Kanal nehme zu. Nach einer Kundgebung postete er ein KI-generiertes Bild des Kanals mit US-Flagge und dem Spruch: „Willkommen zum United States Canal“.
BRI soll 70 Länder verbinden
Chinas Belt and Road Initiative (BRI), auch „Neue Seidenstraße“ genannt, ist ein globales Infrastrukturprojekt. China plant damit, 70 Länder in Asien, Europa und Afrika durch Schienen-, Straßen- und Seeverbindungen zu vernetzen. Zudem baut China Häfen, Marinestützpunkte und Überwachungsposten im Indischen Ozean und in Indiens Nähe aus.