Im Zuge der digitalen Transformation in der Wertpapierbranche hat sich die einst eher „unauffällige“ Führungsposition des Chief Information Officers (CIO) zu einem zentralen Drehpunkt des Wandels entwickelt.

Die Welle der Neubesetzungen von CIO-Posten in der Wertpapierbranche reißt nicht ab. Am 24. November gab die Yuekai Securities bekannt, dass Herr Lei Jie aus persönlichen Gründen von seinen Ämtern als Co-Präsident und CIO zurückgetreten ist. Berichten zufolge wird Lei Jie voraussichtlich als CIO zur Ping An Securities wechseln. Am selben Tag teilte die China Merchants Securities mit, dass Vorstandsvorsitzender Huo Da erneut zum CIO bestellt wurde.

Statistiken zeigen, dass in diesem Jahr bereits über 10 Wertpapierfirmen neue CIOs ernannt haben. Die neuen Amtsinhaber zeichnen sich durch deutliche Jugend und Vielseitigkeit aus: Die Jahrgänge ab 1985 («Post-85s») übernehmen zunehmend Verantwortung, und «Allrounder» mit technischem und kaufmännischem Hintergrund werden bevorzugt ausgewählt. Auch die Auswahlmechanismen werden marktorientierter.

Vor dem Hintergrund häufiger Wechsel in der IT-Führungsebene erhöhen die Wertpapierfirmen ihre Investitionen in Finanztechnologie und digitale Transformation erheblich. Für das Jahr 2024 haben zwei Wertpapierfirmen – die Huatai Securities und die Guotai Haitong Securities – jeweils mehr als 2 Milliarden Yuan in Informationstechnologie investiert.

Analysen zufolge hat sich die Rolle des CIOs mit dem Eintritt der digitalen Transformation der Wertpapierfirmen in eine tiefgreifende Phase gewandelt: Vom „technischen Betriebsmanager“ zum „strategischen Wertschöpfer“. Sie geht damit über technische Unterstützung, Backoffice-Betrieb und Kostenkontrolle hinaus. CIOs sind heute intensiv in die Integration von Geschäft und Technologie eingebunden und werden zu Schlüsselfiguren beim Aufbau einzigartiger Wettbewerbsvorteile für Wertpapierfirmen.

Über 10 Wertpapierfirmen mit CIO-Wechsel

In diesem Jahr gab es häufige Wechsel im Kernmanagement der Wertpapierfirmen, auch die CIO-Posten waren von einer dichten „Fluktuation“ betroffen.

Erhebungen belegen, dass über 10 Wertpapierfirmen in diesem Jahr neue CIOs ernannt haben; auch bei mehr als 10 Wertpapier-Asset-Management-Gesellschaften wechselten die CIOs. Allein seit November haben vier Institutionen – Shenwan Hongyuan Asset Management, Western Securities, China Merchants Securities und Yuekai Securities – Informationen zu CIO-Wechseln bekannt gegeben.

Zudem führen zwei Wertpapierfirmen, die Hongta Securities und die Southwest Securities, derzeit noch eine marktorientierte Suche für ihre CIO-Positionen durch.

Rückblickend etablierte sich die Position des CIO als „Standard“-Führungsposition in Wertpapierfirmen im Jahr 2019.

Im Juni 2019 traten die „Maßnahmen zur Verwaltung der Informationstechnologie von Wertpapier- und Fondsbetriebsgesellschaften“ der China Securities Regulatory Commission offiziell in Kraft. Diese schreiben ausdrücklich vor, dass Wertpapierfirmen einen CIO ernennen müssen. Den Maßnahmen zufolge müssen Betriebsgesellschaften einen leitenden Angestellten benennen, der mit Wertpapier- und Fondsgeschäften vertraut ist und über einen professionellen Hintergrund, Erfahrung und Kompetenz in der Informationstechnologie verfügt, um die IT-Verantwortung zu übernehmen. Zu den spezifischen Erfahrungsanforderungen gehört eine mindestens zehnjährige Tätigkeit in IT-bezogenen Bereichen oder eine mindestens achtjährige Erfahrung in Wertpapieraufsichtsbehörden oder Selbstregulierungsorganisationen.

Bereits vor diesen regulatorischen Vorgaben hatten jedoch einige führende Wertpapierfirmen begonnen, diese Rolle zu erkunden. So richteten beispielsweise die CITIC Securities und andere bereits 2017 als Vorreiter die CIO-Position ein.

Obwohl es die CIO-Rolle schon länger gibt, zeigen die neu ernannten CIOs dieses Jahres neue Merkmale und Trends: Immer häufiger übernehmen jüngere und vielseitig talentierte Personen die Verantwortung als CIO von Wertpapierfirmen.

In der Altersstruktur ist zu beobachten, dass die Jahrgänge ab 1980 («Post-80s») nach und nach die Führung in der Informationstechnologie der Wertpapierfirmen übernehmen.

Basierend auf öffentlich zugänglichen Informationen zu nearly 80 CIOs von Wertpapierfirmen liegt das Alter für diese Position zwischen 40 und 60 Jahren, hauptsächlich konzentriert zwischen 50 und 55 Jahren, wobei die Jahrgänge 1970–1979 («Post-70s») noch dominieren. Mit der aktuellen „Wechselwelle“ beschleunigt sich jedoch die Ablösung durch die «Post-80s», und sogar viele «Post-85s» treten nun in Erscheinung.

Am 17. November wurde der 39-jährige Huang Yuyang erneut zum CIO der Western Securities ernannt und behält damit den Rekord als „jüngster“ CIO der Branche. Bereits im Januar war der 40-jährige Zhang Zhihao zum CIO der Nanjing Securities befördert worden und wurde damit das jüngste Mitglied des Führungsteams des Unternehmens.

Was den Hintergrund betrifft, so sind „Allrounder“ mit einem kombinierten Profil aus „Wertpapiergeschäft + Informationstechnologie“ zu einem Hauptmerkmal für diese Rolle geworden.

Im März dieses Jahres wurde Yu Xinli zum CIO befördert.