„Klingel, klingel, klingel…“
Dieses vertraute Warnsignal ist in der Umgebung der Bahnhöfe Hirama und Kashimada in Kawasaki allgegenwärtig.
In der morgendlichen Hauptverkehrszeit, wenn man denkt, man schafft es gerade noch pünktlich zur Arbeit oder zur Schule, senkt sich die Schranke genau vor den Augen.
Während die Züge der Nambu-Linie einer nach dem anderen vorbeifahren, hat man sicherlich schon seufzend gedacht: „Nicht schon wieder…“ Wer an dieser Strecke wohnt, kennt dieses Gefühl wohl nur zu gut.
Der sogenannte „nie öffnende Bahnübergang“ kann während der Stoßzeiten bis zu 51 Minuten pro Stunde geschlossen bleiben.
Diese Kreuzung raubt uns nicht nur wertvolle Zeit, sondern unterbricht auch den Stadtverkehr und behindert Rettungsfahrzeuge – eine erhebliche Herausforderung für die Sicherheit.
Doch für dieses langjährige Problem zeichnet sich endlich eine Lösung ab!
Ein Großprojekt, das die gesamte JR Nambu-Linie in Kawasaki in die Höhe verlegen wird.
Das „Projekt zur durchgängigen Höherlegung“ ist nun offiziell gestartet.
Dabei handelt es sich nicht um gewöhnlichen Gleisbau.
Es ist der Beginn einer umfassenden Veränderung, die unseren Alltag und die Zukunft der Stadt sicherer und komfortabler machen wird.
Schienen in den Himmel! Das künftige Stadtbild ohne Bahnübergänge
Das Ziel dieses Projekts ist ganz einfach:
Die Beseitigung aller neun Bahnübergänge auf dem etwa 4,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Yako und Musashi-Kosugi.

Solange die Züge auf Straßenniveau fahren, sind Bahnübergänge notwendig.
Warum also nicht die Gleise einfach anheben?
Mit diesem Perspektivwechsel wird sich unsere Stadt dramatisch verändern.
Kein Warten mehr an Bahnübergängen!
Schluss mit morgendlichem Frust und der Sorge, Termine nicht zu erreichen.
Autos und Busse fließen ungehindert, und Schulwege werden für Kinder deutlich sicherer.
Modernisierte, nutzerfreundliche Bahnhöfe!
Die Bahnhöfe Hirama, Kashimada und Mukogaoka werden zu modernen, offenen Hochbahnstationen.
Die bisher durch die Gleise getrennten Nord- und Südseiten der Bahnhöfe werden frei zugänglich, was das Stadtgefüge wieder zusammenhält.

Neue Nutzungsflächen unter den Gleisen!
Unter den hochgelegten Gleisen entstehen großzügige Flächen.
Diese könnten zu stylischen Cafés und Geschäften, Spielplätzen für Kinder oder praktischen Abstellplätzen für Fahrräder werden.
Der Raum, wo früher Gleise lagen, hat das Potenzial, zu neuen Zentren des städtischen Lebens zu werden.
Die geniale Idee, die 21,4 Milliarden Yen und 5 Jahre spart
Bei einem solchen Großprojekt sind enorme Kosten und lange Bauzeiten zu erwarten.
Ursprünglich waren Gesamtkosten von etwa 160,1 Milliarden Yen und eine Bauzeit von rund 21 Jahren veranschlagt.
„Schön, wenn es fertig ist, aber das ist ja in so ferner Zukunft…“
Genau als viele so dachten, präsentierte die Stadt Kawasaki eine überraschende Lösung.
Der Wechsel zur „parallelen Hochbauweise“, die den gesamten Bauansatz revolutioniert.
Das klingt zwar technisch, lässt sich aber einfach erklären:
Traditionelle Methode (Hochbau mit provisorischen Gleisen):
Zuerst werden „provisorische Gleise“ neben den bestehenden Gleisen verlegt und die Züge umgeleitet. Dann wird die Hochbahn auf der freigeräumten Fläche gebaut. Nach Fertigstellung wechseln die Züge auf die neuen Hochgleise, und schließlich werden die Provisorien abgebaut – eine aufwändige Methode.
Neue Methode (Paralleler Hochbau):
Zuerst wird die tatsächliche Hochbahn für die Richtungsgleise (nach Tachikawa) direkt neben den bestehenden Gleisen gebaut. Sobald diese Züge dort fahren, wird auf der Fläche der alten ebenerdigen Gleise die Hochbahn für die Gegenrichtung errichtet.