Mitteilung zur Herausgabe des „Aktionsplans für die umfassende Reform des Shanghaier Kohlenstoffmarkts (2026-2030)“ durch das Amt der Stadtregierung von Shanghai
Dokumentennummer: 16 [2025] des Amtes der Stadtregierung von Shanghai
An alle Bezirksregierungen sowie alle Kommissionen, Ämter und Behörden der Stadtregierung:
Der „Aktionsplan für die umfassende Reform des Shanghaier Kohlenstoffmarkts (2026-2030)“ wurde von der Stadtregierung gebilligt und wird hiermit zur Umsetzung übergeben. Bitte setzen Sie ihn gewissenhaft um.
Aktionsplan für die umfassende Reform des Shanghaier Kohlenstoffmarkts (2026-2030)
Ziel dieses Aktionsplans ist es, den Mechanismus für eine grüne und kohlenstoffarme Entwicklung zu verbessern, ein System für den Handel mit Kohlenstoffemissionsrechten zu etablieren und zu verfeinern, das sich an den Zielen Shanghais für den Kohlenstoffhöchststand und die Kohlenstoffneutralität orientiert, den nationalen Kohlenstoffmarkt wirksam ergänzt und mit internationalen Kohlenstoffmarktregeln übereinstimmt. Es soll ein gut reguliertes, transparentes und breit partizipierendes Managementsystem für die freiwillige Reduzierung von Treibhausgasemissionen aufgebaut, schrittweise ein auf den Kohlenstoffmarkt ausgerichteter Kohlenstoffpreismechanismus gebildet und der Shanghaier Kohlenstoffmarkt zu einem Handels-, Finanz-, Preisbildungs- und Innovationszentrum für Kohlenstoff mit internationaler Ausstrahlung entwickelt werden.
I. Maßnahmen zur Steigerung der Qualität und Effizienz des Marktes für den Handel mit Kohlenstoffemissionsrechten
(1) Auf- und Ausbau des Systems zur Verwaltung der Gesamtmenge an Zertifikaten
Die Gesamtmenge der Kohlenstoffemissionszertifikate wird angemessen festgelegt und ein Anpassungsmechanismus für Reservezertifikate eingerichtet. Es wird ein Zuteilungssystem für Kohlenstoffemissionszertifikate geschaffen, das mit dem Dual-Control-System für Gesamtemissionen und Emissionsintensität verbunden ist. Für Branchen mit relativ stabilen Emissionen wird eine Gesamtmengenkontrolle pilotiert, um strategischen Zukunftsbranchen und Zukunftindustrien Entwicklungsraum zu reservieren.
(2) Schrittweise Ausweitung der Marktabdeckung
Die Marktausweitung erfolgt durch Senkung von Schwellenwerten, Erweiterung von Kategorien und Erhöhung der Typenvielfalt. Ab 2026 wird die Management-Schwelle für energieintensive Branchen wie die Petrochemie und Rechenzentren auf jährliche Emissionen von 10.000 Tonnen CO₂-Äquivalent gesenkt; für die Wasserverschmutzung auf 80.000 Tonnen. Ab 2028 werden öffentliche Einrichtungen wie Universitäten und Krankenhäuser mit jährlichen Emissionen von 10.000 Tonnen CO₂-Äquivalent oder mehr in das Marktmanagement einbezogen und schrittweise der Zertifikatepflicht unterworfen. Die Einbeziehung von Nicht-CO₂-Treibhausgasen wie Lachgas und Methan in das Marktmanagement wird geprüft.
(3) Optimierung der Methoden zur Berechnung und Meldung von Treibhausgasemissionen
In Anlehnung an internationale Berechnungsregeln für Kohlenstoffmärkte wird für Schlüsselbranchen wie die Industrie der Wechsel von der „betrieblichen Kohlenstoffbilanz“ (organisational carbon) zur „anlagenspezifischen Kohlenstoffbilanz“ (facility carbon) vorangetrieben. Die Methoden zur Berechnung und Meldung von THG-Emissionen im Gebäudesektor werden schrittweise verfeinert. Quotenpflichtige Unternehmen (im Folgenden „verpflichtete Unternehmen“) werden aktiv zur Einführung einer „Produkt-Kohlenstoffbilanz“ (product carbon) ermutigt und angeleitet. Die Synergie zwischen Strom- und Kohlenstoffmanagement (Strom-Kohlenstoff-Synergie) wird weiter gestärkt. Es werden Berechnungsregeln sowie Veröffentlichungs- und Aktualisierungsmechanismen für CO₂-Emissionsfaktoren in öffentlichen Dienstleistungen wie Strom und Wärme für verschiedene Szenarien etabliert. Es werden Methoden zur Berechnung der Kohlenstoffemissionen für die Nutzung nachhaltiger Flugkraftstoffe, grünen Methanols, Bioreinerdgas und anderer grüner Kraftstoffe sowie für Technologien zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlenstoff (CCUS) entwickelt. Die Verknüpfung von Zertifikaten für grünen Strom (Green Power Certificates) mit den Regeln für die Berechnung von Treibhausgasemissionen wird gestärkt.
(4 Geordnete Erhöhung des Anteils kostenpflichtiger Zuteilung
Der Anreiz- und Steuerungsmechanismus der kostenpflichtigen Zuteilung wird genutzt. Es werden branchenspezifisch differenzierte, kostenpflichtige Zuteilungsquoten entsprechend dem Zeitplan für Shanghais Ziele zum Kohlenstoffhöchststand und zur Kohlenstoffneutralität festgelegt. Anreizanpassungskoeffizienten werden basierend auf der jährlichen Reduzierung der Gesamtemissionen oder der Emissionsintensität, der Umsetzung synergetischer Effekte bei der Reduzierung von Schadstoff- und Kohlenstoffemissionen sowie dem Aufbau von Energie- oder Kohlenstoffmesssystemen der verpflichteten Unternehmen gesetzt. Bis 2027 wird der Anteil der kostenpflichtigen Zuteilung für verpflichtete Unternehmen auf unter 8 % kontrolliert; bis 2030 wird dieser Anteil weiter erhöht.
(5) Standardisierung der Mechanismen für kostenpflichtige Auktionen und die Übertragbarkeit von Zertifikaten
Es wird ein Mechanismus für die kostenpflichtige Zuteilung von Zertifikaten und die Marktanpassung vorangetrieben, der Marktgerechtigkeit und Effizienz in Einklang bringt. Es werden Vorschriften für die Erhebung und Verwaltung der Einnahmen aus kostenpflichtigen Auktionen von Kohlenstoffemissionszertifikaten erarbeitet. Haushaltsmittel werden koordiniert, um den Aufbau und die Entwicklung des Kohlenstoffmarkts zu unterstützen. Es werden Regeln für die Übertragbarkeit von Kohlenstoffemissionszertifikaten der verpflichteten Unternehmen erarbeitet. Für Unternehmen, die in den nationalen Kohlenstoffemissionshandel wechseln, sollen ihre überschüssigen Zertifikate grundsätzlich innerhalb von drei Jahren schrittweise im Shanghaier Markt übertragen werden.
(6) Auf- und Ausbau des Systems zur Meldung von Treibhausgasemissionen und zur Veröffentlichung von Kohlenstoffmarktinformationen
Das Meldesystem für den Energieverbrauch wichtiger energieverbrauchender Einheiten wird wirksam mit dem Meldesystem für Treibhausgasemissionen verknüpft. Die jährliche Meldeschwelle für Treibhausgasemissionen wird schrittweise gesenkt und die Arten der zu meldenden Treibhausgase werden verfeinert.