Die Verschlechterung des geomagnetischen Umfelds wird in der Nacht zum 7. August beginnen. Gegen 7:00 Uhr Moskauer Zeit am 8. August wird die von der Sonne ausgestoßene Plasmawolke die Erde erreichen.

Beim Aufprall des Plasmas wird der geomagnetische Index Kp voraussichtlich auf 6 ansteigen – der höchste Wert seit dem 13. Juni. Auf der Weltraumwetter-Skala gelten solche Ereignisse als moderat. Dennoch könnten sie Stromnetze in hohen Breitengraden beeinflussen, die Ausbreitung von Radiowellen stören sowie Berechnungen zur Bahnabweichung von Raumfahrzeugen verfälschen.

Bereits vor Eintreffen der Plasmawolke gerät die Erde in den Einflussbereich eines weiteren großen koronalen Lochs. Dies wird zu einer deutlichen Verschlechterung des geomagnetischen Hintergrunds führen, die fast eine Woche andauern könnte.

Der am 5. August aufgetretene Sonnenflare der Klasse M4.4 sollte ursprünglich geringere Auswirkungen haben als nun prognostiziert. Da die Plasmawolke in einem 45-Grad-Winkel ausgestoßen wurde, gingen Wissenschaftler davon aus, dass entweder kein Aufprall stattfinden oder nur äußere, weniger dichte Bereiche der ausgestoßenen Sonnenmaterie die Erde erreichen würden.

Neuberechnungen zeigten jedoch, dass der Hochgeschwindigkeitskern der Wolke die Erde streifen wird, wodurch die Auswirkungen deutlich stärker ausfallen. Allerdings könnte ein Sturm ausbleiben, falls die Flugbahn des Plasmas um 3–5 Grad von den Berechnungen abweicht.

Zudem wurde festgestellt, dass während solcher Stürme Polarlichter sichtbar sein können. Diese sind normalerweise bis zum 60. Breitengrad zu beobachten, können aber gelegentlich sogar bis zum 50. Breitengrad hinabreichen.