Foto: 1MI. Der Herbst im Garten bedeutet nicht nur reiche Ernte, sondern auch eine wichtige Phase der Pflege für die zukünftige Fruchtbildung.

Der Herbst im Garten ist nicht nur Zeit der üppigen Ernte, sondern auch eine entscheidende Phase, um die Grundlage für die nächste Fruchtsaison zu legen. Damit Bäume, Sträucher und andere Pflanzen die kalte Jahreszeit ohne Schäden überstehen, ist jetzt eine ganze Reihe von Pflegemaßnahmen nötig. Alle Details finden Sie im folgenden Material.

Die Gartenfläche nach der Ernte richtig aufräumen

Der Herbst ist die ideale Zeit, um winterharte Bäume und Sträucher zu schneiden und das Gelände nach der Ernte aufzuräumen. Beim Schnitt werden trockene, kranke und beschädigte Äste entfernt. Das hilft, überwinternde Schädlinge zu beseitigen und bremst die Ausbreitung von Krankheiten. Zusätzlich bereitet der Schnitt die Bäume auf die winterliche Belastung vor: Ein ausgelichteter Kronenaufbau verhindert, dass sich zu viel Schnee ansammelt, und senkt so die Gefahr, dass Äste unter der Last brechen.

„Der Zeitpunkt des Herbstschnitts hängt direkt von der Klimazone und der aktuellen Witterung ab. Die goldene Regel lautet: Die Arbeiten sollten nach dem Laubfall erfolgen, wenn der Baum in die Ruhephase eingetreten ist – in der Regel von Ende September bis November – aber bevor anhaltender Frost einsetzt. Allerdings erfordern verschiedene Kulturen eine individuelle Herangehensweise.“

Bei den Schnittarbeiten hängt Ihre Sicherheit von der richtigen Technik und persönlicher Schutzausrüstung ab. Empfehlenswert sind Handschuhe zum Schutz vor Splittern, eine Schutzbrille gegen Sägespäne und herumfliegende Holzstücke sowie bequeme, rutschfeste Schuhe mit dicken Sohlen für einen sicheren Stand.

Mehrjährige Pflanzen auf den Winter vorbereiten

Im September lohnt es sich, Kernobst wie Apfel- und Birnbäume sowie Beerensträucher wie Johannisbeeren, Stachelbeeren und Heckenkirschen in Form zu bringen. Steinobstgehölze – also Kirschen, Süßkirschen, Aprikosen und Pfirsiche – sollten im Herbst dagegen besser nicht geschnitten werden. Ein Schnitt vor dem Winter kann zu Erfrierungen an den frischen Schnittstellen führen und den Baum erheblich schwächen. Bei diesen Bäumen ist nur ein notwendiger sanitärer Schnitt vertretbar: das Entfernen von abgebrochenen und eindeutig kranken Ästen. Der große Formschnitt sollte auf das frühe Frühjahr verschoben werden.

Nach jedem Schnitt müssen alle Schnittstellen mit einem Durchmesser von mehr als 2 cm mit einem Schutzmittel behandelt werden. Baumwachs oder eine spezielle Desinfektionspaste bilden eine Barriere gegen Infektionen und unterstützen die Wundheilung.

Vergessen Sie nicht die Werkzeugpflege nach getaner Arbeit. Reinigen Sie die Klingen gründlich von Harz und Holzrückständen. Schärfen Sie sie für den nächsten Einsatz und wischen Sie sie mit einer Desinfektionslösung ab, um die Übertragung von Krankheiten zwischen Pflanzen zu verhindern. Lagern Sie die Werkzeuge trocken, um Korrosion vorzubeugen.

Im September ist Zeit für den Schnitt von Apfelbäumen, Birnbäumen, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Heckenkirschen
Im September ist Zeit für den Schnitt von Apfelbäumen, Birnbäumen, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Heckenkirschen

Was man im Oktober pflanzen kann

Der Oktober eignet sich gut, um Kernobst (Apfel, Birne), Beerensträucher sowie Eberesche, Maulbeere, Kirschpflaume und frostresistente Pflaumensorten aus der Ural-Region zu pflanzen. Allerdings bringen moderne Winter mit ihren starken Temperaturschwankungen neue Herausforderungen mit sich: Selbst angepasste Pflanzen können Probleme bekommen. Die Hauptrisiken sind das Erfrieren der Fruchtknospen bei -18°C und darunter, Schäden an der Rinde durch Nagetiere im Winter sowie das Faulen des Wurzelhalses durch stehendes Schmelzwasser im Frühjahr.

Steinobstarten wie Aprikosen, Pflaumen, Pfirsiche und Süßkirschen sollten aufgrund des hohen Risikos für Wurzelfäule besser im Frühling gepflanzt werden. Diese sogenannte Umfallkrankheit tritt auf, wenn nasser Schnee langsam am Stammgrund bei Temperaturen um 0°C bis -4°C schmilzt, besonders wenn der Wurzelhals beim Pflanzen zu tief gesetzt wurde. Die Folge: Rinde und Kambium sterben ab, der Nährstoffaustausch zwischen Krone und Wurzeln wird unterbrochen, was letztendlich zum Absterben des Baumes führt.

Eine wichtige Maßnahme im Oktober ist die Bewässerung. Eine ausgiebige Wassergabe versorgt die Pflanzen mit einem Feuchtigkeitsvorrat für den Winter.