Obwohl Apple Inc. im zweiten Quartal hohe Gewinne verzeichnete, erlebt die heimische Unterhaltungselektronikbranche noch keinen flächendeckenden Aufschwung.
Die Finanzergebnisse von Apple für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 (Q2 2025) zeigten ein deutliches Wachstum bei Umsatz und Nettogewinn. Besonders stark war die Performance in Greater China, wo der Umsatz im Jahresvergleich um 4,4 % stieg und die iPhone-Auslieferungen deutlich zunahmen.
Dieses Wachstum kam einigen Partnern in Apples Lieferkette zugute. Wichtige Zulieferer wie Luxshare Precision (002475.SZ), Foxconn Industrial Internet (601138.SH), Lingyi iTech (002600.SZ) und Avary Holding (002938.SZ) meldeten für das erste Halbjahr solide Gewinnsteigerungen.
Dennoch befindet sich die gesamte Unterhaltungselektronikbranche weiterhin in einer zyklischen Erholungsphase, viele Unternehmen verzeichnen noch Verluste.
Laut Wind-Daten haben 66 an der A-Börse notierte Unternehmen der Branche vorläufige oder halbjährliche Gewinnberichte für 2025 veröffentlicht. Davon verzeichneten 39 Gewinnwachstum oder schrieben schwarze Zahlen, während 10 rückläufige Gewinne und 17 weiterhin Verluste meldeten. Im Vorjahreszeitraum hatten 44 dieser 66 Unternehmen Gewinnsteigerungen gemeldet – ein Zeichen dafür, dass die Erholung der Branche noch Herausforderungen birgt.
Viele Unternehmen wiesen darauf hin, dass trotz staatlicher Subventionen der verschärfte Wettbewerb und sinkende Produktpreise bei gleichzeitig verzögerten Produkteinführungen zu niedrigeren Umsätzen und Margeverlusten führten.
Herausforderungen: Mehr Wettbewerb, sinkende Preise
Seit der zweiten Jahreshälfte 2024 gab es weitverbreitete Erwartungen an eine Erholung der Branche, doch die Halbjahreszahlen zeigen ein schwächeres Bild als erhofft.
Analysen der Zwischenberichte offenbaren gemeinsame Probleme schwächelnder Unternehmen: vor allem der verschärfte Wettbewerb und Preisdruck.
Der Display-Hersteller TPV Technology (000727.SZ) rechnet mit einem Halbjahresverlust von 450–490 Mio. Yuan und nennt globale Preiskämpfe, sinkende Verkaufspreise bei stabilen Panel-Kosten als Gründe für die Margenbelastung. Hinzu kommen höhere Markterschließungskosten und Währungseffekte.
Ähnlich berichten die Display-Unternehmen Konka (000016.SZ) und Skyworth Digital (000810.SZ) schwache Zahlen. Konka erwartet 360–500 Mio. Yuan Verlust, Skyworth einen Gewinneinbruch von 65,35–76,35 % auf 43–63 Mio. Yuan.
Konka führt dies auf Wettbewerbsdruck, verzögerte Produkteinführungen und Subventionsfehlanreize zurück. Skyworth nennt fallende Preise für Smart Devices als Hauptgrund.
Andere Unternehmen bestätigen den Preisdruck:
Der Chip-Distributor Infotmic (000670.SZ) erwartet 26–36 Mio. Yuan Verlust durch Preisfall und Niedrigmargen-Produkte. Der Komponentenhersteller Anjie Technology (002635.SZ) prognostiziert einen Gewinnrückgang von 55,96–67,40 % wegen geringerer Auftragsmengen und Fixkostendruck.
Einige Firmen haben Sonderprobleme: OFILM (002456.SZ) meldet erstmals Verluste durch höhere Aktienvergütungskosten, Fenda Technology (002681.SZ) verweist auf Zollkostenbeteiligung und Auftragsverzögerungen.
Smartphone-Marktdaten untermauern die Branchenschwäche: Laut Canalys sanken die globalen Auslieferungen im Q2 2025 erstmals seit sechs Quartalen (–1 %). In China gingen die Januar-Mai-Verkäufe um 2,8 % auf 118 Mio. Einheiten zurück, während die Produktion im Halbjahr leicht um 0,5 % stieg.
Ein Lieferkettenmanager kommentiert: „Der Smartphone-Markt war im ersten Halbjahr schwach ohne große Impulse. Die Auftragslage blieb flach, neue Geschäftsfelder wachsen zwar schnell, bleiben aber klein.“
Wachstumstreiber: KI und Auto-Elektronik
Unter den positiven Ausnahmen stechen Apples Zulieferer hervor. Foxconn Industrial Internet, Luxshare Precision, Lingyi iTech und Avary Holding verzeichneten Gewinnwachstum, wobei Lingyi und Avary Steigerungen von 31,57–66,66 % bzw. 52,79–60,62 % erwarten.
Avary führt die besseren Ergebnisse auf Kostensenkungen, Prozessoptimierungen und Automatisierung sowie verbesserte Produktmix- und Kapazitätsauslastung zurück.