Yunmeng, der flächenmäßig kleinste Landkreis in Hubei, ist weltweit als „Heimat der Bambusstreifen“ berühmt. Hier wurden in acht Ausgrabungsphasen über 3.500 beschriftete Bambusstreifen aus Qin- und Han-Zeit geborgen – ein Fund, der mehrere Rekorde hält. Diese Texte wirken wie ein einzigartiges Enzyklopädiewerk jener Epoche und geben umfassend Einblick in die Gesellschaft der damaligen Zeit: von Rechtsvorschriften und wissenschaftlichem Wissen über alle Facetten des Zusammenlebens bis hin zu berührenden Alltagsgeschichten.

Yunmeng

Yunmeng ist eine historische Region in der heutigen Provinz Hubei in China, die in der Geschichte für ihre ausgedehnten Seen und Sumpflandschaften bekannt war. Zur Zeit der Zhou-Dynastie war sie ein bedeutendes Gebiet des Königreichs Chu, berühmt für ihre natürlichen Ressourcen und strategische militärische Bedeutung. Heute ist sie überwiegend landwirtschaftlich geprägt, wobei ihr historischer Name in der Geographie der Region weiterlebt.

Heimat der Bambusstreifen

Die „Heimat der Bambusstreifen“ bezieht sich auf Liye, eine alte Stadt in der Provinz Hunan in China. Sie erlangte im Jahr 2002 enorme historische Bedeutung, als über 36.000 Bambusstreifen aus der Qin-Dynastie (221–206 v. Chr.) entdeckt wurden. Es handelte sich um kaiserliche Verwaltungsdokumente. Dieser außergewöhnliche archäologische Fund liefert einen einzigartig detaillierten Einblick in Gesetze, Wirtschaft und das tägliche Leben in einer abgelegenen Grenzstadt vor über 2.200 Jahren.

Qin-Dynastie

Die Qin-Dynastie war die erste Kaiserdynastie Chinas. Sie wurde 221 v. Chr. gegründet, nachdem ihr Herrscher, Qin Shi Huang, die zerstrittenen Königreiche erobert und das Land vereinigt hatte. Ihr berühmtestes Vermächtnis ist die Terrakotta-Armee, die erbaut wurde, um den ersten Kaiser im Jenseits zu beschützen. Die Dynastie initiierte auch gewaltige Projekte wie eine frühe Version der Chinesischen Mauer. Die Dynastie war jedoch kurzlebig und brach bereits 206 v. Chr., nur wenige Jahre nach dem Tod ihres Gründers, zusammen.

Han-Dynastie

Die Han-Dynastie war eine entscheidende Epoche in der chinesischen Geschichte. Sie herrschte von 206 v. Chr. bis 220 n. Chr. und etablierte eine zentralisierte kaiserliche Bürokratie, die zum Vorbild für spätere Zeiten wurde. Sie ist berühmt für ihre bedeutenden kulturellen und technologischen Fortschritte, darunter die Förderung des Konfuzianismus als Staatsideologie und der Ausbau des Handelsnetzwerks der Seidenstraße. Das Vermächtnis der Dynastie ist so tiefgreifend, dass sich die dominierende ethnische Gruppe in China noch heute als „Han-Chinesen“ bezeichnet.