Aus über 3.848 Einsendungen haben sich zwei Essays den ersten Preis beim Schreibwettbewerb „Kultur der Rechtsbefolgung“ 2025 gesichert: „Die Kultur der Rechtsbefolgung – Grundlage der Disziplin für Vietnams Aufstiegsära“ und „Aufbau einer Kultur der Rechtsbefolgung unter den Studierenden der Hanoi Law University“.

Vom Vernunftcharakter des Rechts zum gesellschaftlichen Rechtsvertrauen
Die besondere Gemeinsamkeit der beiden Werke aus unterschiedlichen Generationen und gesellschaftlichen Positionen ist ihr sehr bodenständiger, praxisnaher Ansatz. Sie lösen das Konzept der Rechtsbefolgung aus starren theoretischen Schichten und verankern es im täglichen Handeln von Beamten, Bürgern und der Jugend. Genau das verleiht der Botschaft des „Einhaltens von Verfassung und Recht“ ihre Überzeugungskraft und nachhaltige, ausstrahlende Wirkung.
Zur Themenwahl sagte die Autorin des ersten Essays, im Kontext der neuen Entwicklungsära des Landes sei die Schaffung und Bewahrung einer Rechtsbefolgungs-Kultur nicht nur eine zwingende Notwendigkeit, sondern auch die Grundlage für das effektive Funktionieren des sozialistischen Rechtsstaates.
Der Begriff „Kultur der Rechtsbefolgung“ wurde in den letzten Jahren in Leitlinien betont und fand schließlich formal Niederschlag in der Politbüro-Resolution Nr. 66-NQ/TW vom 30. April 2025. Diese fordert, dass die Achtung von Verfassung und Recht zum Maßstab des Handelns aller gesellschaftlichen Akteure wird.
Diesen Geist aufgreifend, spiegelt der Essay lebendig den Prozess des Lebens und Arbeitens nach Verfassung und Gesetz aus Jahren praktischer Erfahrung an der Basis wider. Statt theoretisch schwerer Kost bietet er eine Reihe verdichteter Berufserfahrungen. Sie zeigen: Wenn Beamte Wesen, Ziel und gesellschaftlichen Nutzen des Rechts wirklich verstehen, wird seine Durchsetzung überzeugender und menschlicher.
Die Autorin betonte, das Wesen des Rechts liege in seiner Vernunft und im gesellschaftlichen Konsens. Wenn Beamte das Richtige und Vernünftige in jeder Vorschrift „fühlen“, entwickelten sie eine Wertschätzung für das Recht und vermittelten diesen Geist den Bürgern bei der Bearbeitung ihrer Anliegen. Gegenseitiges Verständnis und Empathie seien die wichtige Grundlage für den Aufbau von Rechtsvertrauen.
„Ich habe einfach genau das aufgeschrieben, woran ich glaube und was ich tief empfunden habe – ganz schlicht. Unser Recht ist letztlich Vernunft. Wenn man diese Vernunft spürt, wird der Dialog mit den Bürgern leichter, es entsteht Empathie und Vertrauen“, so die Autorin.
Aus ihrer langjährigen Erfahrung in Justiz- und Staatsverwaltung schlägt die Autorin konkrete Lösungen vor, um Wirksamkeit von Erlass, Umsetzung und Schutz des Rechts auf lokaler Ebene zu verbessern. Das Organisationskomitee würdigte diese Vorschläge als sehr praxistauglich. Sie tragen dazu bei, die Lebensweise der „Rechtsachtung“ unter Beamten, Angestellten und in der Gemeinschaft zu verbreiten – im Einklang mit dem Geist der Erziehung zu kultivierten und eleganten Bürgern Hanois in der neuen Ära.

Jugendliche und Rechtsbefolgung ab dem Hörsaal
Zeigt das erste Werk die Vorbildrolle von Amtsträgern, überzeugte der Essay einer Studentin der Hanoi Law University durch seine jugendliche, zugängliche Methode. Er spricht direkt die Studentenschaft an – die künftigen Gestalter der Rechtsgesellschaft.
„Ich war überrascht und gerührt. Am meisten freut mich, dass meine Gedanken zur Rechtsbefolgungs-Kultur Gehör und Verbreitung finden“, sagte die Studentin bei der Preisverleihung.

Aus Sicht einer Jurastudentin argumentiert die junge Autorin, dass eine Kultur der Rechtsbefolgung nicht durch Zwang oder Furcht vor Sanktionen entstehen kann. Sie muss im Bewusstsein und in der bewussten Entscheidung wurzeln, das Recht als Lebensweise zu befolgen.
Das Recht muss in den Alltag und die Denkweise der jungen Generation integriert werden, beginnend in den Hörsälen. Der Essay schlägt kreative Bildungsmethoden vor, wie Debatten, Fallstudien und praxisnahe Erfahrungen, um bei Studenten ein tiefes Rechtsverständnis und eine innere Motivation zur Befolgung zu wecken.