Infolge der steigenden Reispreise wird auch Mirin, ein wesentlicher Bestandteil der japanischen Küche, teurer. Die Auswirkungen könnten Gerichte wie Unadon (gegrillter Aal auf Reis) und Hitsumabushi erreichen…
In einem Reisladen im Stadtbezirk Nakamura in Nagoya kosten die Spitzenreissorten fast 1000 Yen pro Kilogramm. Bei einem 5-Kilogramm-Paket für etwa 5000 Yen bleiben die Reispreise hoch.
Und auch der Preis für Mochi-Reis steigt rasant. Klebreis kostet etwa doppelt so viel wie im Vorjahr und übertrifft damit die Steigerungsrate von Spitzenreis. In der Folge steigen auch die Preise für Mirin, das für den typischen Geschmack der japanischen Küche unverzichtbar ist.
Ein Blick auf die Zutatenliste zeigt: „Inländischer Klebreis, Reis-Koji… Es wird Reis verwendet.“
Mirin
Mirin ist kein Ort, sondern ein wichtiges Würzmittel der japanischen Küche. Es handelt sich um einen süßen Reiswein zum Kochen, der ursprünglich im 16. Jahrhundert als süßer Sake getrunken wurde, bevor er sich zu einer Grundzutat für Gerichte wie Teriyaki und Glasuren entwickelte.
Unadon
Unadon ist ein beliebtes japanisches Gericht aus gegrilltem Aal (Unagi), der mit einer süßen Sojasauce glasiert und über einer Schale Reis serviert wird. Seine Ursprünge reichen bis in die Edo-Zeit (1603-1868) zurück, als es als stärkende Mahlzeit an heißen Sommertagen, besonders am „Tag des Büffels“, geschätzt wurde. Heute gilt es als klassisches und oft gehobenes Comfort Food.
Hitsumabushi
Hitsumabushi ist eine Spezialität aus Nagoya. Dabei wird gegrillter Aal (Unagi) über Reis in einer speziellen Lackschale serviert. Die Ursprüge liegen in der späten Edo-Zeit. Der einzigartige „Drei-Wege“-Verzehr – erst pur, dann mit Gewürzen, schließlich als Tee-Suppe – wurde im 20. Jahrhundert populär, um das Geschmackserlebnis zu steigern.
Japanische Küche (Washoku)
Die japanische Küche, bekannt als *Washoku*, ist ein UNESCO-Immaterielles Kulturerbe. Sie zeichnet sich durch die Betonung saisonaler Zutaten, ästhetische Präsentation und ausgewogene Aromen aus. Ihre Geschichte ist tief in jahrhundertealten Traditionen verwurzelt, beeinflusst von der buddhistischen Tempelküche (*shojin ryori*) und historischen Fleischverboten, die die Zubereitung von Fisch, Gemüse und Algen verfeinerten.
Nagoya
Nagoya ist eine Großstadt in Zentraljapan und war historisch der Sitz des mächtigen Owari-Zweigs der Tokugawa-Familie während der Edo-Zeit. Berühmt ist die Stadt vor allem für das 1612 erbaute Nagoya-Schloss, eine wichtige Samurai-Festung. Heute ist Nagoya ein modernes Industrie- und Wirtschaftszentrum.
Stadtbezirk Nakamura
Nakamura ist ein zentraler Stadtbezirk in Nagoya, historisch bedeutsam als Geburtsort des Shoguns Tokugawa Ieyasu im Jahr 1543. Heute ist er ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt rund um den Bahnhof Nagoya und vereint moderne Wahrzeichen wie den Midland Square mit historischen Stätten.
Reisladen
Ein Reisladen ist ein traditionelles Einzelhandelsgeschäft, das sich auf den Verkauf verschiedener Reissorten, Getreide und oft weiterer Grundnahrungsmittel spezialisiert. Historisch in ganz Asien verbreitet, waren diese Läden wichtige Anlaufpunkte, wo Reis – ein Grundnahrungsmittel – lose aus Säcken verkauft wurde. Viele wurden durch Supermärkte ersetzt, einige familiengeführte Läden gibt es aber noch.
Mochi-Reis
„Mochi-Reis“ bezieht sich auf kurz-körnigen Klebreis (wie Mochigome), die Hauptzutat für traditionelles japanisches Mochi. Sein Anbau in Japan reicht Jahrhunderte zurück. Der gedämpfte und gestampfte Reis wird zu einem geschmeidigen Teig verarbeitet, der die Basis für süße und herzhafte Gerichte bildet und besonders zu Neujahr eine zentrale Rolle spielt.