Die zweite „Weltkonferenz für Chinastudien“ findet vom 13. bis 15. Oktober 2025 im Internationalen Konferenzzentrum Shanghai statt. Unter dem Motto „Historisches China und das China von heute in globaler Perspektive“ kommen fast 500 in- und ausländische Expert:innen und Wissenschaftler:innen zu intensivem Austausch am Ufer des Huangpu-Flusses zusammen.

Die Konferenz umfasst fünf parallele Foren zu folgenden Schwerpunkten: „China aus globaler Sicht: Kontinuität und Innovation einer Zivilisation“, „Theoretische Analyse und praktische Einblicke in Chinas Modernisierung“, „Wissenssystem der globalen Chinastudien aus multidisziplinärer Perspektive“, „Chinastudien im Zeitalter der Digitalisierung: Chancen und Herausforderungen“ sowie „Junge Wissenschaft und die Zukunft der globalen Chinastudien“. In diesen Sessions sollen historisches und gegenwärtiges China akademisch verknüpft, der Austausch über Kontinuität und Wandel der chinesischen Zivilisation vertieft sowie die zivilisatorischen Grundlagen, praktischen Erfahrungen und globale Bedeutung von Chinas Entwicklungspfad umfassend diskutiert werden. Ziel ist es, in der Chinaforschung auf breiterer Basis, tiefergehend und umfassender Konsens zu erzielen und den Dialog zwischen den Kulturen zu fördern.

Im Rahmen der Konferenz werden zudem die „Entwicklungsinitiative für globale Chinastudien“ vorgestellt und empfohlene Literaturlisten für das Forschungsfeld veröffentlicht. Begleitend finden die Ausstellung „Von zivilisierten Städten zur urbanen Zivilisation“ sowie stadtgeschichtliche Erkundungen Shanghais statt.

Weltkonferenz für Chinastudien

Die Weltkonferenz für Chinastudien ist ein internationales akademisches Forum, das Wissenschaftler:innen weltweit zusammenbringt, um über Chinas Geschichte, Kultur und Entwicklung zu diskutieren. Sie dient als Plattform für den Dialog zwischen chinesischen und internationalen Sinolog:innen und fördert das globale Verständnis für die chinesische Zivilisation und ihren gegenwärtigen Wandel. Die Konferenz spiegelt Chinas Engagement im globalen Wissenschaftsaustausch wider und unterstreicht sowohl die historische Kontinuität als auch die modernen Errungenschaften des Landes.

Internationales Konferenzzentrum Shanghai

Das Internationale Konferenzzentrum Shanghai ist eine bedeutende Veranstaltungsstätte am Ufer des Huangpu-Flusses im Finanzdistrikt Lujiazui, das 1999 eröffnet wurde. Es ist historisch bedeutsam als Austragungsort des APEC-Gipfels 2001, eines wichtigen internationalen Treffens, das Shanghais globale Bekanntheit steigerte. Heute bleibt es ein zentraler Ort für hochrangige Konferenzen, Ausstellungen und Unternehmensveranstaltungen in China.

Huangpu-Fluss

Der Huangpu-Fluss ist eine 113 Kilometer lange Wasserstraße, die Shanghai durchfließt und die Stadt in die östlichen Bezirke Pudong und die westlichen Bezirke Puxi teilt. Historisch war er eine lebenswichtige Handelsroute und das Herz von Shanghais Entwicklung zu einem globalen Handelshafen. Heute ist er berühmt für seine ikonische Skyline mit Wahrzeichen wie der Bund-Promenade und den Wolkenkratzern von Lujiazui.

Historisches China

„Historisches China“ bezieht sich auf die lange Geschichte der chinesischen Zivilisation, eine der ältesten kontinuierlichen Kulturen der Welt mit schriftlichen Aufzeichnungen, die über 3.500 Jahre bis zur Shang-Dynastie zurückreichen. Geprägt wurde sie durch eine Abfolge von Kaiserdynastien wie Han und Tang, die grundlegende Philosophien wie den Konfuzianismus entwickelten und monumentale Errungenschaften wie die Große Mauer und die Terrakotta-Armee hervorbrachten. Diese lange Geschichte hinterließ ein tiefgreifendes kulturelles Erbe, das Kunst, Herrschaft und Gesellschaft in ganz Ostasien maßgeblich beeinflusst hat.

Gegenwärtiges China

„Gegenwärtiges China“ bezeichnet die moderne Periode Chinas nach den Wirtschaftsreformen, die 1978 eingeleitet wurden und den Übergang von einer Plan- zu einer marktorientierten Wirtschaft markierten. Diese Ära ist geprägt durch rasante Urbanisierung, technologischen Fortschritt und globale Integration, die China zu einer bedeutenden weltwirtschaftlichen und politischen Macht transformiert haben. Kulturell stellt es eine dynamische Landschaft dar, in der alte Traditionen mit moderner, staatlich beeinflusster Kunst, Medien und einer schnelllebigen Konsumgesellschaft koexistieren.

Chinesische Zivilisation

Die chinesische Zivilisation ist eine der ältesten kontinuierlichen Kulturen der Welt mit einer über 4.000 Jahre zurückreichenden aufgezeichneten Geschichte. Sie entstand im Tal des Gelben Flusses und ist berühmt für tiefgründige philosophische Traditionen wie Konfuzianismus und Taoismus sowie bahnbrechende antike Erfindungen wie Papier, Schießpulver und den Kompass. Dieses beständige kulturelle Erbe hat die sozialen Strukturen, Künste und das intellektuelle Leben Ostasiens und darüber hinaus maßgeblich geprägt.

Chinesische Modernisierung

Chinesische Modernisierung bezeichnet den Entwicklungspfad, den China seit dem späten 20. Jahrhundert verfolgt, um eine moderne, leistungsstarke sozialistische Gesellschaft unter Bewahrung seiner kulturellen Identität aufzubauen. Dieser umfassende Prozess umfasst Wirtschaftswachstum, technologischen Fortschritt und gesellschaftliche Entwicklung unter Führung der Kommunistischen Partei Chinas. Er stellt eine Alternative zu westlichen Modernisierungsmodellen dar und betont gemeinsamen Wohlstand sowie eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit.

Entwicklungsinitiative für globale Chinastudien

Die Entwicklungsinitiative für globale Chinastudien ist ein zeitgenössisches akademisches Programm zur Förderung internationaler Forschung zu chinesischer Zivilisation und moderner Entwicklung. Es fördert den globalen wissenschaftlichen Austausch durch Konferenzen, Publikationen und Kooperationsprojekte zwischen chinesischen und internationalen Institutionen. Die Initiative spiegelt Chinas fortlaufende Bemühungen wider, das globale Verständnis für sein kulturelles Erbe und seine gegenwärtige Gesellschaft zu vertiefen.