Nationalversammlung kritisiert Doppelerfassung von Daten

Am Morgen des 9. Oktober äußerten sich Abgeordnete zum Entwurf des Gesetzes zur Änderung und Ergänzung einiger Artikel des Statistikgesetzes.

In seinem Bericht erklärte der Finanzminister, dass der Gesetzentwurf Regelungen zur Neuorganisation des Staatsapparats, der staatlichen Statistikbehörden und der lokalen Verwaltungsstrukturen bündelt.

Ungenau Daten führen zu falschen politischen Entscheidungen

In der Debatte wiesen viele Redner auf Diskrepanzen in den statistischen Daten zwischen Ministerien, Branchen und Regionen hin.

Der Vorsitzende des Ausschusses für nationale Verteidigung, Sicherheit und auswärtige Angelegenheiten berichtete, dass bei wirtschafts- und sozialpolitischen Diskussionen auf Zentraler Ebene unterschiedliche Bevölkerungszahlen genannt würden.

Als Beispiel nannte er den Parteisekretär der Provinz An Giang, der für seine Provinz über 5 Millionen Einwohner meldet, während das Statistikamt nur 3,5 Millionen ausweist. Dies führe bei Pro-Kopf-Zuweisungen zu erheblichen Schwierigkeiten.

Ähnliche Probleme seien auch aus der Provinz Phú Thọ gemeldet worden. Der Ausschussvorsitzende schlug vor, einen Koordinationsmechanismus zwischen den betroffenen Behörden und dem Finanzministerium einzurichten.

Ein Vizepräsident der Nationalversammlung betonte, unzuverlässige Daten führten zwangsläufig zu Fehlentscheidungen in der Politik. Die Qualität der statistischen Daten zu verbessern, sei daher die wichtigste Aufgabe dieses Gesetzentwurfs.

Bürokratieabbau und Digitalisierung

Der Vorsitzende der Nationalversammlung, Trần Thanh Mẫn, forderte, dass die Gesetzesänderung den bürokratischen Aufwand für die Berichterstattung verringern, die Datensicherheit gewährleisten und digitale Technologien integrieren müsse.

Da bereits eine nationale Datenbank beim Ministerium für öffentliche Sicherheit existiere, solle diese stärker genutzt werden, um Doppelerfassungen zu vermeiden.

Lokale Behörden beklagten sich über zu umfangreiche Meldepflichten. Es müsse Wege geben, diesen Aufwand zu reduzieren.

Mẫn kritisierte ein konkretes Beispiel: „Aktuell kommt es vor, dass das Pflanzen eines einzelnen Bananenbaums oder die Haltung eines Schweins von drei verschiedenen Behörden erfasst wird. Wenn Vater, Mutter und Kind derselben Familie separate Meldungen abgeben, führt die Zusammenführung zu ungenauen Zahlen.“

Er wies darauf hin, dass selbst grundlegende Daten wie die Einwohnerzahl unklar seien: „Können wir aktuell genau sagen, wie viele Einwohner wir haben? 107 oder 108 Millionen? Es gibt unterschiedliche Angaben. Natürlich ändert sich die Bevölkerungszahl täglich, aber wir müssen den Überblick behalten. Manchmal werden Verstorbene weiterhin als lebend geführt.“

Sitzung der Nationalversammlung

IT-Einsatz für schnellere und präzisere Datenerhebung

Der Finanzminister erklärte in seiner Stellungnahme, die Nachfrage nach sozioökonomischen Statistiken für die Gemeindeverwaltung sei dringend und notwendig.

Allerdings würden die neuen Regelungen zur Statistikerhebung auf Gemeindeebene die Arbeitslast nicht erhöhen, da die Betriebsführung den örtlichen Statistikbehörden übertragen werde.

Dieses Modell – vergleichbar mit regionalen Gerichten oder dem Zollwesen – reduziere Zwischeninstanzen und Personal, bei gleichbleibender Datenqualität.

Zudem setze das Finanzministerium verstärkt auf Informationstechnologie, um Daten schneller und genauer zu erfassen und damit zusätzliche Meldeverfahren zu vermeiden.