Dr. Abdulaziz Al-Balaa, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, erläutert, in welchen Fällen ein Eingriff an den Nasennebenhöhlen notwendig ist.

Er bestätigt, dass eine Operation nicht die erste Wahl ist, da akute Infektionen in der Regel mit Medikamenten und Nasensprays behandelt werden können.

Dr. Al-Balaa erklärt, dass ein chirurgischer Eingriff als sekundäre Behandlungsoption bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung in Betracht kommt. Diese liegt vor, wenn die Beschwerden länger als drei Monate andauern und nicht auf konventionelle Therapien ansprechen.

Er betont, dass das Hauptziel der Operation ist, die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. Zwar könne die Entzündung in manchen Fällen nach Jahren wieder auftreten, doch die Mehrheit der Patient:innen benötige keinen erneuten Eingriff.

Zu den Ursachen einer chronischen Entzündung führte Al-Balaa aus, dass diese oft auf chronische Allergien oder Umweltreize wie Staub, Parfüm und Klimaanlagen zurückzuführen ist, zusätzlich zu anatomischen Faktoren der Nasenstruktur.

Im gleichen Zusammenhang korrigierte er einen verbreiteten Irrglauben über „Nasenpolypen“ oder „Nasenmuscheln“. Diese erfüllten eine vitale Funktion beim Filtern und Erwärmen der Luft. Eine vollständige Entfernung sei nicht nötig; stattdessen würden sie medikamentös und individuell auf den jeweiligen Zustand der Patient:innen abgestimmt behandelt.

Er ergänzte, dass die genaue Diagnose mit der Erhebung der Krankengeschichte und der klinischen Untersuchung beginnt. Präzisere Tests wie eine Nasenendoskopie oder CT-Aufnahmen können folgen, um den Operationsbedarf zu bestimmen.

Für den langfristigen Erfolg des Eingriffs unterstrich Al-Balaa die Bedeutung der Befolgung medizinischer Ratschläge und der bedarfsgerechten Anwendung von Nasensprays. Nasenspülungen seien hilfreich zur Befeuchtung der Nase, stellten jedoch keine direkte Behandlung der Entzündung dar.