Der Dienstag, der 18. November, wird den Einwohnern Tatarstans durch mehrere Meldungen in Erinnerung bleiben: den Skandal um den Bau einer Geflügelfarm, die geplante Metro-Erweiterung und steigende Nebenkosten. Mehr dazu im folgenden Beitrag.

Skandal um Geflügelfarm

Der Skandal um den Bau einer Geflügelfarm in der Nähe von Kasan weitet sich aus. Der Leiter des russischen Untersuchungskomitees hat angeordnet, ihm über den Fortgang der Überprüfung der Baumaßnahmen zu berichten. Später wurde bekannt, dass ein Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit eingeleitet wurde. Bislang gibt es noch keine konkreten Verdächtigen.

Im Rahmen des Verfahrens werden derzeit alle Umstände geklärt. Die Ermittlungen werden von der Führung der Untersuchungsabteilung überwacht. Anwohner aus Tatarstan berichten in Kommentaren, dass neben der Geflügelfarm angeblich auch eine Schaffarm, ein Kuhstall, eine Kaninchenfarm und ähnliche Einrichtungen geplant seien – und das alles in der Nähe von Dörfern und ländlichen Gebieten.

Auch ein Biologe aus Kasan spricht sich gegen den Bau der Geflügelfarm an diesem Standort aus. Sein Hauptargument: Die Wohngebiete liegen zu nah, und die Technologien zur Verarbeitung von Gülle und deren Stoffwechselprodukten sind veraltet. Der Experte schlägt vor, intensivere Verarbeitungsmethoden mit Gasabscheidung und -ableitung einzusetzen.

Neue Metro-Strecken

In Kasan ist der erste Abschnitt der zweiten Metro-Linie noch nicht fertig, doch es wird bereits intensiv diskutiert, wie die Strecke weitergeführt werden soll. Zuvor wurde berichtet, dass die zweite Linie über das Universiade-Dorf zum RKB verlängert werden soll. Unklar ist lediglich noch der genaue Standort der Stationen, was jedoch bis Ende des Jahres geklärt sein soll.

Derzeit diskutieren Experten, wie die zweite Metro-Linie auf der anderen Seite verlaufen soll – zum Stadtteil Novo-Savinovsky oder in die Innenstadt von Kasan. Die Planer scheinen jedoch nur eine Option in Betracht zu ziehen: bis zur Station „Compressor Plant“ und von dort weiter ins „Viertel“.

Die Variante in die Kasaner Innenstadt hat nach Ansicht von Experten durchaus Vorteile: eine direkte Verbindung zwischen Azino, der Innenstadt und dem Bahnhof Kasan-1. Man geht davon aus, dass das Fahrgastaufkommen dort höher wäre als bei einer Verlängerung in den Novo-Savinovsky-Bezirk. Allerdings gibt es auch Nachteile, etwa den Einsatz aufwändiger geschlossener Bauweisen.

Höhere Nebenkosten

Im Jahr 2026 müssen die Einwohner Tatarstans erneut mit steigenden Preisen für Wohnen und Nebenkosten rechnen. Die Erhöhungen werden zweimal erfolgen – allerdings nicht doppelt so hoch, wie manche Telegram-Kanäle behauptet haben. Die erste Änderung wird im Januar wirksam, wenn die Mehrwertsteuer voraussichtlich von 20 % auf 22 % steigt. Die Erhöhung der Steuer wird derzeit in der Duma beraten.

Eine weitere Tariferhöhung sollte eigentlich im Juli erfolgen, wurde jedoch auf Oktober verschoben. Der Grund für die Verschiebung wurde nicht genannt. Bekannt ist, dass die Nebenkosten zu Beginn des Jahres 2026 um etwa 1,7 % steigen werden. Ein offizielles Dokument zur künftigen Tariferhöhung liegt jedoch noch nicht vor. Wie hoch die Erhöhung im Herbst des nächsten Jahres ausfallen wird, ist ebenfalls noch unklar.

Bereits jetzt zahlen die meisten Einwohner Tatarstans zwischen 5.000 und 12.000 Rubel monatlich für Nebenkosten. Laut einer Umfrage zahlen 38 % der Befragten 5.000–8.000 Rubel, weitere 34 % zahlen 8.000–12.000 Rubel. Nur 10 % der Befragten zahlen weniger als 5.000 Rubel für Nebenkosten, während 14 % mehr als 12.000 Rubel zahlen. An der Umfrage nahmen insgesamt mehr als 900 Personen teil.