Am gestrigen 18. November kam es zu einer Gasexplosion in einem Wohnhaus im Stadtteil Aviastroitelny in Kasan. Dabei gab es ein Todesopfer. Bewohner des Gebäudes gehen davon aus, dass es sich nicht um einen Unfall handelte. Die bisher bekannten Informationen finden Sie in diesem Beitrag.
Die Explosion ereignete sich gegen 17:10 Uhr in einem Wohnhaus in der Lukina-Straße 1a. Der Plattenbau aus dem Jahr 1978 befindet sich in der Nähe der U-Bahn-Station Aviastroitelnaya. Ersten Erkenntnissen zufolge explodierte in einer der Wohnungen Gas. Einer anderen Version nach war ein Boiler in der Wohnung einer älteren Bewohnerin explodiert.
Durch die Explosion wurden persönliche Gegenstände aus der Wohnung über den gesamten Hof verstreut. Balkonteile und Fensterfragmente lagen noch dutzende Meter vom Ort des Geschehens entfernt. Augenzeugen berichteten von einem Todesopfer – dessen Leiche sei nach der Explosion auf der Straße gefunden worden. Die Pressestelle des russischen Notfallministeriums für Tatarstan bestätigte später einen Toten.
Bei dem Toten soll es sich um den Lebensgefährten der Wohnungseigentümerin gehandelt haben. Die Frau selbst war zum Zeitpunkt der Explosion nicht zu Hause. Der Verstorbene hatte laut Angaben seinen Bruder angerufen und gesagt, er wolle mehrere Wohnungen in die Luft sprengen.
Eine benachbarte Wohnung wurde durch das Feuer beschädigt, in der Wohnung darüber wurden Fenster zerborsten. Später tauchte die Vermutung auf, dass der 60-jährige Mann Selbstmord begangen haben könnte. Nachbarn berichteten, er habe weder getrunken noch geraucht und niemanden belästigt. Was ihn zu dieser Tat getrieben haben könnte, ist unklar.
Laut Notfallministerium betrug die Brandfläche nach der Explosion fünf Quadratmeter. Die Ursache des Feuers sollte von Ermittlern der Staatlichen Feueraufsicht geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung zur Explosion eines „Gas-Luft-Gemisches“ mit anschließender Entzündung ein. Die Aufsichtsbehörde wird zudem die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften prüfen.

Die Stadtverwaltung von Kasan teilte mit, dass Beamte den Ort besichtigt hätten. Dabei habe sich gezeigt, dass die Gasgeräte in der Küche unbeschädigt geblieben seien und es keine Gasaustritte gegeben habe. Die Explosion habe auf dem Balkon stattgefunden.
In dem Gebäude war zeitweise die Heizung ausgefallen. Sie wurde mehrere Stunden später wiederhergestellt. Zudem gab es keinen Strom. Nach dem Löschen des Feuers durften nicht alle Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren. Ihnen wurden alternative Unterkünfte angeboten. Die meisten entschieden sich jedoch, bei Verwandten oder engen Freunden unterzukommen.

Nach einer Überprüfung wurde entschieden, dass Bewohner von 18 Wohnungen nicht nach Hause zurückkehren können. Elf Personen wurden vorübergehend anderweitig untergebracht. Am Morgen des 19. November war eine detaillierte Untersuchung der Gebäudeschäden geplant. Erst danach soll entschieden werden, ob die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren können.
Augenzeugen zufolge wurde die Wohnung zum Verkauf vorbereitet. Die Renovierungsarbeiten seien seit Jahren unvollendet gewesen. Der Sohn der Wohnungseigentümerin widersprach dem: Es habe keine Gasflasche in der Wohnung gegeben und die Renovierung sei bereits vor längerer Zeit abgeschlossen worden. Bekannt ist zudem, dass wenige Tage vor dem Vorfall eine Überprüfung der Gasgeräte stattgefunden hatte.
Auf einer Website für Kleinanzeigen fand sich ein Inserat für eine Wohnung im siebten Stock dieses Gebäudes. Ob es sich um die Wohnung handelt, in der die Explosion stattfand, ist ungewiss. Die Wohnfläche beträgt 60 Quadratmeter mit drei Zimmern. Der Immobilienwert wurde mit 8,3 Millionen Rubel angegeben.