Ein neuer Korruptionsfall im Finanzsektor ist aufgedeckt worden. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Tanjung Perak hat MK, den Kommissar der PT DJA, offiziell festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, ein Darlehen für Betriebskapital im Kohlehandel auf betrügerische Weise erschlichen zu haben, was staatliche Verluste in Höhe von umgerechnet 7,9 Milliarden IDR verursachte.
Die Festnahme erfolgte, nachdem die Ermittler 13 Zeugen vernommen und belastende Beweise gemäß Artikel 184 Absatz (1) der Strafprozessordnung (KUHAP) gesichert hatten. Auf Grundlage der Ermittlungsergebnisse wurde MK zum Tatverdächtigen erklärt und umgehend in einem Untersuchungsgefängnis in Ost-Java inhaftiert.
Der Festnahme ging eine ärztliche Untersuchung des Verdächtigen voraus. Dieser Schritt ist für das Ermittlungsverfahren vorgeschrieben.
Der Fall nahm seinen Anfang im Dezember 2011, als MK, der damals als Kommanditist der CV DJ fungierte, bei einer staatlichen Bank ein Betriebskapital-Darlehen in Höhe von 30 Milliarden IDR beantragte. Als Sicherheiten für den Kredit reichte er sechs Grundstücke und Gebäude, fiktive Forderungen aus Geschäftstätigkeiten im Wert von 21 Milliarden IDR sowie zwei persönliche Bürgschaften ein.
Allerdings war der zuständige Kundenbetreuer (Account Officer, AO) der Bank, AF, mutmaßlich in den Betrug verwickelt, indem er einen fingierten Prüfbericht und eine gefälschte Analyse zur Genehmigung des Antrags erstellte. Auf Anweisung von AF gründete MK anschließend die PT DJA, um erneut eine Unternehmensfinanzierung beantragen zu können, ohne dass eine neue Analyse erforderlich war.
Am 30. März 2012 wurde ein Darlehensvertrag über 27,5 Milliarden IDR unterzeichnet. Kurz darauf ließ MK die Gelder unter Vorlage fingierter Verträge und Rechnungen eines angeblichen Käufers auszahlen. Ironischerweise wurden die Mittel nicht für den Kohlehandel verwendet, sondern zur Begleichung seiner privaten Schulden abgezweigt.
Als die Zahlung fällig wurde, beantragte MK wiederholt Aufschub, unterstützt durch gefälschte Analysen von AF. Schließlich wurde die PT DJA im Januar 2014 als notleidendes Darlehen (Kategorie 5) eingestuft und die Forderung von der Bank schließlich abgeschrieben.
Die Verwertung der sechs als Sicherheit hinterlegten Grundstücke und Gebäude reichte ebenfalls nicht aus, um die Verluste zu decken. Dem Staat entstand so ein Schaden von umgerechnet 7,9 Milliarden IDR.
Für ihre Handlungen werden MK und AF nach Artikel 2 Absatz (1) in Verbindung mit Artikel 18 des Anti-Korruptionsgesetzes sowie nach Artikel 55 Absatz (1) Punkt 1 des Strafgesetzbuches (KUHP) angeklagt. Alternativ wird die Anklage auf Artikel 3 Absatz (1) i.V.m. Artikel 18 des Anti-Korruptionsgesetzes sowie Artikel 55 Absatz (1) Punkt 1 des KUHP gestützt.
Im Zuge des Ermittlungsverfahrens haben die Behörden von dem Verdächtigen MK 1,5 Milliarden IDR als Hinterlegung erhalten. Das Geld wurde beschlagnahmt und dient gemäß Artikel 39 der Strafprozessordnung (KUHAP) als Beweismittel für das Gerichtsverfahren.