Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bekanntgegeben, dass die Ukraine in russischen Drohnen und Raketen Zehntausende ausländische Bauteile gefunden hat – darunter auch im Westen hergestellte Komponenten. Diese Waffen wurden während eines Luftangriffs am vergangenen Wochenende auf die Ukraine abgefeuert.
In einem Beitrag in den sozialen Medien erklärte Selenskyj: „Beim massiven Gemeinschaftsangriff auf die Ukraine in der Nacht zum 5. Oktober setzte Russland 549 Waffensysteme ein, die 102.785 fremdgefertigte Komponenten enthielten.“ Der Angriff hatte in der Morgendämmerung des Sonntags stattgefunden.
In jener Nacht feuerten die russischen Streitkräfte etwa 500 Drohnen und mehr als 50 Raketen auf die Ukraine ab. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter auch in der Region Lwiw (Westukraine), die hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt liegt. Zudem wurden Energieinfrastrukturen beschädigt.
Selenskyj berichtete, dass die in den abgefangenen Drohnen und Raketen verbauten Komponenten von „Unternehmen aus den USA, China, Taiwan, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, der Schweiz, Japan, Südkorea und den Niederlanden“ stammten.
Er führte aus, dass es sich bei den gefundenen Teilen um Wandler, Sensoren und Mikrocomputer handele.
„Die Mikrocontroller für die Drohnen werden in der Schweiz hergestellt, während die Mikrocomputer zur Steuerung des Drohnenflugs aus dem Vereinigten Königreich kommen“, so Selenskyj. Kiew bereite nun neue Sanktionen gegen deren Hersteller vor.
Er ergänzte: „Wir haben Vorschläge zur Einschränkung der Lieferketten unterbreitet. Unsere Partner verfügen bereits über detaillierte Daten zu jedem Unternehmen und jedem Produkt. Sie wissen, was ins Visier genommen werden muss und wie zu reagieren ist.“
