In der Sendung „Begegnung mit Straßen“, die sich japanischen Straßen widmet, stellen Straßen-Enthusiasten ihre Lieblingsrouten vor. Diesmal ging es zu „seltsamen Kreuzungen“ in der Präfektur Aichi.
Sechsfach-Kreuzung mitten in einer Siedlung – ungewöhnliche Wegeführung durch religiöse Traditionen
In der Siedlung Yaai-chō in Inazawa gibt es mehrere ungewöhnliche Kreuzungen. Obwohl es sich um eine kleine Siedlung handelt, kreuzen sich hier drei Straßen auf unnatürliche Weise – und es gibt sogar eine Stelle, an der sechs Wege zusammenlaufen.
Besonders auf der Karte fällt auf: Während die Umgebung schachbrettartig angelegt ist, durchziehen Yaai-chō chaotisch verlaufende Straßen mit vielen merkwürdigen Kreuzungen.
Die Kreuzungen liegen extrem nah beieinander und überall stehen Jizō-Statuen. Durch die ungewöhnlichen, unregelmäßigen Kreuzungen entstehen kleine dreieckige Freiflächen.
Yaai-chō ist seit langem für seine tiefe religiöse Verbundenheit bekannt. Hier befindet sich die Yaai-Kannon, die vom Burgherrn der ehemaligen Burg Yaai, Hashimoto Daizen, errichtet wurde.
In der Region ist die Kannon-Verehrung so verwurzelt, dass – inspiriert von der ältesten Pilgerroute Japans, der „Saigoku-Dreiunddreißig-Kannon-Route“ – 43 Jizō-Statuen im gesamten Gebiet aufgestellt wurden. Da die Jizō-Statuen im Mittelpunkt des Lebens standen, führten die Wege immer zu ihnen – was das heutige chaotische Straßennetz erklärt.