Das Bildungsministerium und das Finanzministerium haben gemeinsam den „Rundschreiben zur Umsetzung des Sonderprogramms für Lehrkräfte 2025 im Rahmen des Talentförderprogramms für festgelegte Regionen“ (im Folgenden „Rundschreiben“ genannt) veröffentlicht. Damit wird die Umsetzung des Sonderprogramms für Lehrkräfte im Jahr 2025 in den festgelegten Förderregionen (Autonomes Gebiet Tibet, tibetische Gebiete in Qinghai, Sichuan, Yunnan und Gansu sowie die vier Bezirke in Süd-Xinjiang) geregelt.
Laut dem Rundschreiben sollen für das Schuljahr 2025/2026 insgesamt 13.606 Lehrkräfte bundesweit ausgewählt werden, darunter 5.847 für die Mittelschule, 7.547 für die Grundschule und 212 für den Kindergarten. Die ausgewählten Lehrkräfte werden hauptsächlich von den verschiedenen Provinzen (autonomen Gebieten, regierungsunmittelbaren Städten) und vom Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang innerhalb ihrer jeweiligen Verwaltungsgebiete zugeteilt. Dabei werden hochwertige Lehrkräfteressourcen aus Provinzhauptstädten, zentralen Städten und Nicht-Förderkreisen mobilisiert, um förderbedürftige Kreise innerhalb der Provinz zu unterstützen. Der Umsetzungsbereich konzentriert sich weiterhin auf ehemalige Armutsgebiete und priorisiert nationale Schlüsselkreise für ländliche Wiederbelebung sowie Gebiete wie die „Drei Regionen und Drei Bezirke“.
Zu den Auswahlanforderungen heißt es, dass grundsätzlich erfahrene Lehrkräfte mit einer mittleren oder höheren Fachposition ausgewählt werden sollen, wobei die Bedingungen für Kindergartenlehrkräfte angemessen gelockert werden können. Schulleitungen sollten über starke organisatorische Führungsfähigkeiten und reichhaltige Schulerfahrung verfügen. Die Förderdauer beträgt in der Regel ein Jahr, in dem Vollzeitleistungen in den Fördergebieten erbracht werden. Eine Verlängerung der Förderdauer oder eine Weiterbeschäftigung wird befürwortet. Nicht in den Auswahlbereich fallen Lehrpraktika von Studierenden, das Sonderstellenprogramm für Lehrkräfte an ländlichen Pflichtschulen, kurzfristige Vortragsreisen sowie Lehrkräfte in ihrer Probezeit.
Bei den Auswahlmethoden wird die Auswahl von Lehrkräften und Bildungspersonal in „gruppenweisen“ Formationen gefördert. Vollzeitlehrkräfte übernehmen primär Aufgaben im Fachunterricht und Klassenmanagement, organisieren Unterrichtsforschungsaktivitäten und führen berufliche Fortbildungen sowie Unterrichtsberatungen durch. Gleichzeitig soll die Vorbildrolle der erfahrenen Lehrkräfte voll ausgeschöpft werden, um gemeinsam mit lokalen Lehrkräften Unterrichtsteams zu bilden und so die ganzheitliche Verbesserung der Unterrichtsqualität und der Bildungsmanagementfähigkeiten an den geförderten Schulen voranzutreiben.
Das Rundschreiben betont zudem die Verbesserung der Politik und finanziellen Absicherung, um sicherzustellen, dass die Lehrkräfte beruhigt und engagiert unterrichten können. Während der Förderperiode behalten die in die festgelegten Regionen entsendeten Lehrkräfte ihre Personaldatenverbindung zu ihrer ursprünglichen Einheit und kehren nach Abschluss dorthin zurück. Ihr ursprüngliches Gehalt und ihre Leistungen bleiben unverändert; zudem erhalten sie monatliche Arbeitszuschüsse sowie Reisekosten. Ihre Erfahrung im Förderunterricht wird als gleichwertig mit der Berufserfahrung von Stadtlehrkräften im ländlichen Bildungswesen angerechnet. Die Finanzierung der Lehrkräfteauswahl für die Pflichtschulstufe in den Förderkreisen wird gemeinsam von der Zentralregierung und den lokalen Haushalten zu einem Satz von 20.000 Yuan pro Person und Jahr getragen.
Autonomes Gebiet Tibet
Das Autonome Gebiet Tibet ist ein Hochplateau in China, das historisch als Zentrum des tibetischen Buddhismus und ehemaliger Sitz der Dalai Lamas bekannt ist. Es wurde in den 1950er Jahren in die Volksrepublik China eingegliedert, was international weiterhin debattiert wird. Heute ist es eine autonome Region innerhalb Chinas, bekannt für ihr einzigartiges kulturelles Erbe und die Himalaya-Landschaften.
Qinghai
Qinghai ist eine Provinz im Nordwesten Chinas, benannt nach dem Qinghai-See, dem größten Binnensalzwassersee des Landes. Historisch war sie ein wichtiger Korridor für die südliche Route der alten Seidenstraße und lange Zeit ein Schnittpunkt der tibetischen, mongolischen und han-chinesischen Kulturen. Heute ist sie bekannt für ihre Hochgebirgslandschaften, tibetisch-buddhistische Klöster und einzigartige ethnische Vielfalt.
Sichuan
Sichuan ist eine südwestchinesische Provinz, die für ihre charakteristische und scharfe Küche sowie ihre malerischen Landschaften, darunter das berühmte Jiuzhaigou-Tal, bekannt ist. Historisch war sie Standort der alten Königreiche Shu und Ba und wurde später zu einem wichtigen kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum, insbesondere nach der Integration in China während der Qin-Dynastie. Die Provinz ist auch global bedeutsam als Heimat der Chengdu-Forschungsstation für Riesenpanda-Zucht, die dem Schutz des ikonischen Riesenpandas gewidmet ist.
Yunnan
Yunnan ist eine Provinz im Südwesten Chinas, die für ihre dramatischen Naturlandschaften, darunter tiefe Flussschluchten, hohe Berge und reiche Biodiversität, bekannt ist. Historisch war sie ein wichtiger Knotenpunkt auf der alten Südlichen Seidenstraße, die über Jahrhunderte Handel und Kulturaustausch erleichterte. Die Region ist auch für ihre bemerkenswerte ethnische Vielfalt bekannt, da sie Heimat von 25 der 55 offiziell anerkannten ethnischen Minderheiten Chinas ist.
Gansu
Gansu ist eine Provinz im Nordwesten Chinas, historisch bekannt als die Hexi-Korridor, ein entscheidender Abschnitt der alten Seidenstraße. Ihre strategische Lage förderte über Jahrhunderte einen reichen Kulturaustausch und hinterließ berühmte Stätten wie die Mogao-Grotten, eine UNESCO-Welterbestätte mit buddhistischer Kunst aus einem Jahrtausend. Die Provinz ist auch für ihre dramatischen und vielfältigen Landschaften bekannt, die von der Wüste Gobi bis zu den bunten Danxia-Landformen reichen.
Xinjiang
Xinjiang ist eine weite autonome Region im Nordwesten Chinas, die für ihre vielfältigen ethnischen Gruppen, darunter die uigurische Bevölkerung, und ihre auffälligen Landschaften von Wüsten bis zu Gebirgen bekannt ist. Historisch war sie ein wichtiger Knotenpunkt entlang der alten Seidenstraße, der den Handel und Kulturaustausch zwischen Ost und West erleichterte. Heute bleibt sie eine Region von erheblicher wirtschaftlicher und geopolitischer Bedeutung für China, steht aber auch aufgrund von Berichten über Menschenrechtsprobleme im internationalen Fokus.
Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang
Das Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang (XPCC) ist eine einzigartige staatseigene Wirtschafts- und paramilitärische Organisation in der chinesischen Region Xinjiang. Es wurde 1954 mit demobilisierten PLA-Soldaten gegründet, um Grenzland zu entwickeln und die Grenzsicherheit zu stärken. Das XPCC spielt eine große Rolle in der Landwirtschaft, Industrie und den sozialen Diensten der Region und operiert mit einem hohen Maß an Autonomie.
Drei Regionen und Drei Bezirke
„Drei Regionen und Drei Bezirke“ ist eine Bezeichnung der chinesischen Regierung für sechs arme, überwiegend tibetische Gebiete in den Provinzen Sichuan, Yunnan und Qinghai sowie im Autonomen Gebiet Tibet. Historisch gesehen sahen sich diese abgelegenen Hochgebirgsregionen erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen und Entwicklungsrückständen gegenüber. Der Begriff ist zentral für eine große nationale Armutsbekämpfungskampagne, die darauf abzielt, die Infrastruktur und die Lebensstandards in diesen Gebieten zu verbessern.