Am 15. September tritt Chinas erste spezialisierte Verwaltungsvorschrift für Wohnungsvermietungen, die „Wohnungsmietverordnung“, offiziell in Kraft. Diese Verordnung konzentriert sich auf die Lösung langjähriger Probleme auf dem Mietmarkt, wie gefälschte Wohnungsangebote und willkürliche Kautionseinbehalte, und zielt darauf ab, ein gesünderes und geordneteres Wohnungsmietumfeld zu schaffen.
Allerdings haben viele im Vorfeld des Inkrafttretens die Verordnung mit einer angeblichen „Vermietersteuer“ in Verbindung gebracht, was zu weit verbreiteten Spekulationen und Diskussionen führte. Einige behaupteten, die Steuerlast würde steigen, andere befürchteten dadurch Mieterhöhungen. Mehrere Regionen haben diese Behauptungen bereits widerlegt.
Was genau ist die sogenannte „Vermietersteuer“? Welche konkreten Bestimmungen enthält die „Wohnungsmietverordnung“? Mit welchen Steuern ist die Vermietung von Wohnungen in China verbunden?
Die „Wohnungsmietverordnung“ steht in keinem Zusammenhang mit der Besteuerung
Es wurde keine neue „Vermietersteuer“ eingeführt
Die Online-Diskussionen über die angebliche „Vermietersteuer“ stützen sich hauptsächlich auf Interpretationen der Artikel 8 und 30 der „Wohnungsmietverordnung“.
- Artikel 8 schreibt vor, dass Vermieter Mietverträge gemäß den Vorschriften über die Wohnungsmietverwaltungsdienstplattform oder auf anderen Wegen bei den örtlichen Immobilienverwaltungsbehörden melden müssen.
- Artikel 30 besagt, dass die für Immobilien zuständigen Verwaltungsabteilungen der Lokalregierungen auf Kreisebene und höher die Wohnungsmietverwaltungsdienstplattform für Verwaltung und Dienstleistungen wie Vertragsmeldung, Verwaltung von Mietwohnungsinformationen und statistische Überwachung nutzen und Informationsaustauschmechanismen mit Abteilungen für Bürgerangelegenheiten, natürliche Ressourcen, Bildung, Marktaufsicht, Finanzverwaltung, öffentliche Sicherheit, Steuern, Statistik usw. einrichten sollen.
Einige interpretieren „Meldung“ und „Informationsaustausch“ so, als würde eine umfassende Besteuerung der Vermieter impliziert. Dazu wurde klargestellt, dass die Einführung der Verordnung nichts mit Steuern zu tun hat. Der Kerninhalt der Verordnung ist die Standardisierung der Ordnung auf dem Wohnungsmietmarkt und der Schutz der legitimen Rechte und Interessen von Mietern und Vermietern, nicht die Erhöhung der Steuerlast.
Steuerbehörden haben die Gerüchte über die angebliche „Vermietersteuer“ und „Steuererhöhungen“ ebenfalls dementiert. Die städtische Steuerbehörde von Chengdu der staatlichen Steuerverwaltung erklärte, dass die entsprechenden Steuerpolitiken für die Vermietung von Wohnungen seit Jahrzehnten bestehen und nicht aufgrund der Einführung der Verordnung angepasst wurden. Es gibt keine neue „Vermietersteuer“. Die Förderung der Mietinformationsmeldung durch die Verordnung dient im Wesentlichen der Standardisierung des Steuerverfahrens, nicht einem plötzlichen „Steueranstieg“.
Welche Steuern fallen bei der Vermietung von Wohnungen an?
In China existieren Steuerregeln für Mieteinnahmen bereits seit langem. Die mit der Vermietung von Wohnungen durch Privatpersonen verbundenen Steuern umfassen mehrere Kategorien, darunter Mehrwertsteuer, Grundsteuer, Einkommensteuer und Zusatzabgaben.
Jede geschäftliche Tätigkeit kann Steuern generieren. Um es Steuerpflichtigen, insbesondere privat vermietenden Personen, zu erleichtern, wenden lokale Steuerbehörden typischerweise ein vereinfachtes zusammengefasstes Erhebungsverfahren an, was bedeutet, dass diese Steuern gemeinsam erhoben werden.
So erheben beispielsweise Peking und Shanghai für Privatpersonen, die Wohnimmobilien mit Monatsmieten von nicht mehr als 100.000 Yuan vermieten, einen pauschalen Steuersatz von 2,5%. In Guangzhou, Guangdong, wird für die Vermietung von selbstgenutztem Wohneigentum mit Mieten zwischen 2.000 und 30.000 Yuan ein pauschaler Steuersatz von 4% angewendet. In Chengdu, Sichuan, beträgt der pauschale Steuersatz für Privatpersonen, die ihre Wohnung über die Chengdu Housing Rental Transaction Service Platform melden, 0%. Diese pauschalen Steuerbelastungen liegen weit unter den gerüchteweise behaupteten „20% bis 30%“.
Die „Wohnungsmietverordnung“ standardisiert Wohnungsvermietungen in mehrfacher Hinsicht, einschließlich der Vermietungsvoraussetzungen, der Rechte und Pflichten beider Parteien sowie des Verhaltens von Wohnungsmietunternehmen und Makleragenturen. Da sich Chinas Wohnungsmietmarkt kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert, werden die Rechte und Interessen sowohl von Mietern als auch von Vermietern besser geschützt, und der Markt wird gesünder und geordneter funktionieren.
Die Vertragsmeldung ist ein grundlegender Standardprozess bei Wohnungsmiettransaktionen, der nicht darauf abzielt, Steuern zu erheben oder Angebote und Verträge zu überwachen. Die Einführung der „Wohnungsmietverordnung“ dient vielmehr dem Schutz der Rechte und Interessen von Mietern und Vermietern, der besseren Förderung von Mietgeschäftsprozessen und spielt eine positive Rolle für die hochwertige Entwicklung des gesamten Wohnungsmietmarktes.