Krasnodar: Bewohner ehemaliger Gartengrundstücke warten weiter auf Gasanschluss

Die Vergasung von Kleingartenanlagen in der Region Krasnodar stößt auf zahlreiche Hindernisse. Trotz politischer Zusagen warten einige Vereinigungen seit Jahren auf den Anschluss an das Gasnetz. Wann erhalten sie endlich Zugang zu Erdgas? Und was können Vereine tun, die bei der Genehmigung des Generalplans von Krasnodar aus den Siedlungsgrenzen ausgeschlossen wurden und damit für Sozialprogramme zur Vergasung nicht mehr infrage kommen?

Leere Versprechungen

Die Kleingartenanlage „Kompressorshchik“ gehört zu den acht Vereinigungen, deren Vergasung die Behörden von Krasnodar bis Ende 2021 zugesagt hatten. Doch trotz offizieller Ankündigung ist das Gas bis heute nicht angekommen.

Der Vorsitzende von „Kompressorshchik“ wollte sich nicht zur aktuellen Lage äußern.

„Wir schreiben das Jahr 2025, und die Vergasung hat noch nicht einmal begonnen. In dieser Zeit habe ich ein Haus gebaut und meinen Wehrdienst abgeleistet“, berichtet ein Bewohner und Veteran der Anlage.

Gescheitertes Modellprojekt

Bereits 2020 hatte die Verwaltung von Krasnodar mitgeteilt, dass Aktivisten aus neun Kleingartenanlagen mit insgesamt 15.000 Bewohnern eine gemeinnützige Partnerschaft namens „Partner Gas“ gegründet und um Unterstützung bei der Vergasung gebeten hätten. Die Stadtverwaltung arbeitete an einem Projekt mit einem Investor und half bei den Genehmigungen. Der Bürgermeister pries dies als erfolgreiches Modell an – doch es scheiterte.

Lange Wartezeiten

Das Energieministerium der Region Krasnodar erklärte, dass 2022 Pläne für ein Gasversorgungsnetz in mehreren Kleingartenanlagen genehmigt worden seien. In einigen Gebieten seien die Arbeiten im Rahmen benachbarter Projekte bereits abgeschlossen, andere warteten noch auf Aufnahme in den Vergasungsplan. Laut dem Gasversorger „Tekhno Seti“ könnten diese Gebiete bis 2028 in das Programm aufgenommen werden.

Kapazitätsprobleme in Armavir

Die Vergasungsprobleme beschränken sich nicht auf Krasnodar. In Armavir stockt der Prozess aufgrund unzureichender Kapazitäten an den Gasverteilstationen.

„Wir warten auf die Modernisierung der Stationen“, sagt ein Vertreter. „Die Behörden haben kürzlich bestätigt, dass die Arbeiten für 2028 geplant sind.“

Im vergangenen Jahr hatte der Gouverneur einen Plan zur Vergasung von 462 Kleingartenanlagen mit 35.798 Haushalten in der gesamten Region Krasnodar genehmigt.

Rechtliche Hürden

Nicht festgelegte Grenzen der Anlagen erschweren die Vergasung zusätzlich. Ein Rechtsexperte erklärt: „Wenn die Grenzen nicht rechtlich definiert und registriert sind, haben Gasversorger Schwierigkeiten, die Anschlusspunkte zu bestimmen.“

Ein weiteres Problem ist die Auflösung von Kleingartenvereinen als juristische Personen, während die Bewohner bleiben. Von ehemals 1.750 Vereinen existieren heute nur noch etwa 1.600.

Bürokratische Hindernisse

Der neue Generalplan von Krasnodar schloss mehrere Kleingartenanlagen aus den Stadtgrenzen aus, wodurch sie nicht mehr für Sozialprogramme zur Vergasung qualifiziert sind. Ende 2024 stimmten die Stadtverordneten dafür, die Bundesregierung zu bitten, diese Gebiete wieder in das Programm aufzunehmen.

Das Energieministerium wies darauf hin, dass Regionalregierungen die Anforderungen für die Aufnahme von Kleingartenflächen in Siedlungen festlegen. Anlagen außerhalb der Grenzen könnten dennoch für regionale Vergasungsprogramme infrage kommen.

Ein Rechtsexperte fasst zusammen: „Der Ausschluss aus den Stadtgrenzen stuft diese Flächen als landwirtschaftlich oder nicht besiedelt ein und verändert die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Vergasung.“