„Reicht ein Tag, um die Shanghaier Buchmesse zu erkunden?“ Diese Frage einer Studienanfängerin namens „Debye“ aus Zhejiang löste in sozialen Medien über 70 Antworten aus. Die Messe-Neuling folgte den Ratschlägen und verlängerte ihren Aufenthalt auf zwei Tage – „Ich stehe um 6 Uhr morgens auf und fahre direkt nach Shanghai!“
Am 13. August startet die Shanghaier Buchmesse 2025 und die „Buchduft China“-Shanghai-Woche. Das Literaturfest begeistert bereits Leser aus dem ganzen Land. Die Jiangsu-Bewohnerin „Kleines Lamm“ plant, mit ihrem Kind zur Messe zu fahren: „Ich habe ein Zugticket für 7:20 Uhr morgens gebucht – früher als mein Arbeitsweg!“ Die Shanghaierin „Xiaoyao“ kaufte Tickets für alle sieben Messetage, wie viele andere begeisterte Besucher.
„Ein weiteres Jahr der ‚Erschöpfung und Freude‘ beginnt!“, kommentierte Wu Jun, ein erfahrener Aussteller der Shanghai Century Publishing Group, und teilte ein Nachtfoto des Shanghaier Ausstellungszentrums. Das Wahrzeichen, bereits mit Plakaten geschmückt, wird bald Leser aus ganz China willkommen heißen.
Dieses Jahr debütiert die Messe mit einem „Zwei-Standorte“-Konzept – auch die Shanghaier Buchstadt an der Fuzhou Road ist festlich hergerichtet.
Die erweiterten Standorte spiegeln nicht nur mehr Fläche, Aussteller und Veranstaltungen wider, sondern auch Shanghais anhaltendes Engagement für Leseförderung. Das Motto „Ich liebe lesen, ich liebe das Leben“ verkörpert die Stadtphilosophie, in der Lesen als grundlegendste Lebensweise im Alltag verankert ist.
Die Faszination des Lesens
Seit ihrer Gründung 2004 als Verkaufsmesse hat sich die Veranstaltung in 21 Jahren zur Trendplattform für Neuerscheinungen entwickelt – eine der einflussreichsten Literaturveranstaltungen Chinas.
Während regionale Buchmessen eigene Reize haben, gilt Shanghais Version vielen Verlagen als „umsatzstärkste“ und „lebendigste“. Der zentrale Platz für die China Publishing Group und die Gastprovinz unterstreicht Shanghais inklusiven Geist.
Gastprovinz Hunan präsentiert über 4.000 ausgewählte Bücher und Kulturgüter, begleitet vom feurigen Slogan „Hunaner essen Chili und veröffentlichen Bücher“. Die China Publishing Group setzt auf innovative Ausstellungsdesigns mit „goldenen Büchern in Jadefällen“. „Wir sorgen uns, dass Stammgäste das alte Design langweilig finden“, scherzte Chen Yiwang, Leiter der Shanghaier Niederlassung.
Die Shanghai Century Publishing Group zeigt mit ihrem „Jahrhundert-Netzwerk“ aus Verlagen, Buchhandlungen und Digitalplattformen rund 10.000 Titel, darunter 2.000 Neuerscheinungen, plus 300 Veranstaltungen. Die Shanghai Literature and Art Publishing House plant tägliche Lesungen mit Autoren wie Jin Yucheng und James Campbell, ergänzt durch Verkaufsempfehlungen auf Schautafeln.
„Wir haben 844 kg Kulturprodukte zur Messe geschickt – bereit für den Einsatz!“, verkündete Xie Huijun von der Guangxi Normal University Press. Verlage landesweit investieren in Inhalte und Services, angetrieben von ihrer Lesebegeisterung und dem Vertrauen in Shanghais „goldene“ Buchmesse – eine Parade der Literatur.
Lesefreude verbreiten
Am Wochenende fanden in Shanghais Bibliotheken und Buchhandlungen bereits Leseveranstaltungen statt, die die Stadt mit Messestimmung füllten.
Shanghais Einwohner sind leidenschaftliche Leser: Eine 2024-Umfrage zeigte, dass 97,15% jährlich lesen (im Schnitt über 10 Bücher), während 77,96% regelmäßig Bibliotheken oder Buchhandlungen besuchen.
Das neue „Zwei-Standorte + X + N“-Modell erweitert die Messe auf Stadtteile, Spezialbuchhandlungen und erstmals auch Gemeindezentren. „Von einem Zentrum zur Stadtteilintegration – die Messe kommt jetzt zu den Lesern“, erklärte Jia Xuefei von Zhonghua Book Company Shanghai.
Lesen ist Shanghais kulturelle DNA. Seit September vergangenen Jahres zeichnet die Stadt beispielhafte Dorfbibliotheken aus, wie Pudongs Haichen-Dorf-Bibliothek mit Lokalgeschichte, Fengxians „Teelied“-Bibliothek in Obstgärten oder Baoshans Leseräume.