Laut Senator Panfilo Lacson sollen mindestens 67 Mitglieder des Repräsentantenhauses im Jahr 2022 als Auftragnehmer für ihre eigenen staatlich finanzierten Infrastrukturprojekte tätig gewesen sein.

In einem Radiointerview erwähnte Lacson ein Gespräch mit einem Kollegen zu Beginn des 19. Kongresses, bei dem ihm offenbart wurde, dass 67 Abgeordnete Bauunternehmen besaßen und Aufträge für Projekte erhielten, die sie selbst finanziert hatten.

„2022, zu Beginn des neuen Kongresses, fragte ich aus Neugier einen befreundeten Abgeordneten, da die Sitzung gerade begonnen hatte. Ich fragte ihn: ‚Wie viele Auftragnehmer gibt es im Batasan?‘ Er antwortete: ‚Der letzte Stand waren 67. Aber ich weiß, es gibt mehr‘“, so Lacson.

„Damals waren es also bereits 67, vor drei Jahren. Vielleicht sind seitdem noch weitere dazu gekommen – nach dem Motto ‚Lasst uns einfach Auftragnehmer werden‘. Oder sie lassen Verwandte ihre Baufirmen leiten, um Kontrollen zu umgehen“, fügte er hinzu.

Lacson machte diese Enthüllung im Rahmen seiner Forderung nach einer Überprüfung der Mittel für Hochwasserschutz, insbesondere jener, die während der Beratungen des Zweikammerausschusses für den Haushalt 2025 eingefügt wurden.

Laut Lacson sind Hochwasserschutzprojekte eine Hauptquelle für Korruption, insbesondere Bagger- oder Aushubarbeiten, bei denen Schmiergelder bis zu 50 % der Gesamtkosten eines Projekts ausmachen können.

„Jemand erzählte mir eine Geschichte aus der Vergangenheit – es gab 50 gleichzeitige Projekte in einer Region, jedes im Wert von 50 Millionen Peso. Hochgerechnet sind das sofort 2,5 Milliarden Peso. Doch die Anwohner bemerkten nur einen einzigen Bagger, der hin und her gefahren wurde, um vorzugeben, zu graben. Dann wurde er zur nächsten Baustelle gebracht“, berichtete Lacson.

„Stellen Sie sich vor: 50 Projekte und nur ein Bagger im Einsatz. Wenn sie Glück hatten, wurden vielleicht 500 Millionen Peso ausgegeben. Doch bei 2,5 Milliarden Peso an veranschlagten Mitteln bedeutete das, dass 2 Milliarden sofort in die eigene Tasche flossen“, ergänzte er.