Der Gouverneur von Nordsumatra betonte, dass sich die Bewältigung der Sturzfluten und Erdrutsche in mehreren Regionen der Provinz auf folgende Prioritäten konzentriert: Versorgung der Betroffenen, Suche, Rettung und Evakuierung von Opfern sowie die Wiederherstellung der durch die Katastrophe unterbrochenen Straßenverbindungen.
Diese Aussage traf er während einer Koordinierungssitzung zum Katastrophenmanagement, die per Videokonferenz in der Gouverneursresidenz stattfand.
Die Provinzregierung von Nordsumatra hat bereits Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete verteilt. Allerdings sind einige Regionen nach wie vor nicht auf dem Landweg erreichbar. Daher laufen die Räumungsarbeiten an den Erdrutschstellen weiter, um die Versorgungs- und Kommunikationswege in den betroffenen Gebieten wieder zu öffnen.
„Acht der betroffenen Regierungsbezirke und Städte können wir bereits auf dem Landweg versorgen. Für zwei Gebiete – Zentral-Tapanuli und Sibolga – ist das jedoch nicht möglich, da die Zugangswege vollständig blockiert sind“, so der Gouverneur.
Als Alternative wurde mit dem Militär die Versorgung auf dem Luftweg koordiniert. Hierfür stehen zwei Hubschrauber bereit.
Weitere Maßnahmen der Provinzregierung umfassen die Ausrufung des Katastrophen-Notstands, die Bereitstellung von Hilfsleistungen, die Koordination von schnellen Einsatztruppen verschiedener Bereiche, die Einrichtung von Evakuierungs- und Feldposten sowie die Mobilisierung von Unterstützung durch staatliche und regionale Unternehmen sowie weitere Beteiligte.
Aktuellen Daten zufolge sind zehn Regierungsbezirke und Städte von den Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen: Zentral-Tapanuli, Sibolga, Nord-Tapanuli, Mandailing Natal, Humbang Hasundutan, Pakpak Bharat, Langkat, Padang Sidimpuan und Süd-Nias. Bislang wurden 30 Todesopfer gemeldet. Etwa 4.035 Menschen wurden evakuiert.
Der Leiter des Kommunikations- und Informationsdienstes von Nordsumatra teilte mit, dass parallel daran gearbeitet wird, die Kommunikationsnetze wiederherzustellen. In mehreren Katastrophengebieten war die Kommunikation seit den Fluten und Erdrutschen unterbrochen.
„Gemäß den Anweisungen des Gouverneurs wird der Wiederaufbau der Kommunikationsnetze fortgesetzt. In einigen Bezirken und Städten sind die Netze noch gestört, daher koordinieren wir weiterhin die Lösungsfindung“, erklärte der Beamte.
Zuvor hatte der Gouverneur bereits Personal und Evakuierungsgerät in die betroffenen Gebiete entsandt. Die regionale Katastrophenschutzbehörde von Nordsumatra hat außerdem Hilfspakete im Wert von 60 Millionen Indonesischen Rupiah (IDR) bereitgestellt.
Die für Evakuierung und Rettung entsandte Ausrüstung umfasst unter anderem vier Schlauchboote, zwei Bootsmotoren, zwei Druckluftheber, zwei Generatoren, sechs tragbare Pumpen, vier Kohler-Pumpen, zwei Evakuierungszelte, zwei Starlink-Einheiten, zwei Motorsägen und 42 Laternen.
Der Gouverneur hat sich zudem mit der Zentralregierung über die benötigte Katastrophenhilfe und Unterstützung abgestimmt. Die Provinzregierung koordinierte mit der nationalen Katastrophenschutzbehörde die Bereitstellung von Soforthilfefonds für die betroffenen Bezirke.
Die Provinzregierung hat auch staatliche Unternehmen um Unterstützung für die Bevölkerung gebeten. Der Gouverneur lieferte zudem eine Tonne Speiseöl, 500 kg Weißzucker, 500 Kartons Teebeutel, 20.000 Packungen Instant-Nudeln und 1.000 Dosen Sardinen.
Die Koordinierungsministerin für menschliche Entwicklung und Kultur bekräftigte die entschlossene Haltung der Zentralregierung, auf die Katastrophen in den drei Provinzen Nordsumatra, Aceh und Westsumatra zu reagieren. Auch Pläne für den Wiederaufbau nach der Notsituation wurden bereits vorbereitet.
„Der Präsident hat uns angewiesen, die Notfallmaßnahmen ernsthaft umzusetzen und gleichzeitig die Phase nach dem Notstand für die Erholung der Gemeinschaft vorzubereiten, da auch die Infrastruktur umgehend wiederhergestellt werden muss“, so die Ministerin in Jakarta.