Chongqing – Die Forstbehörde von Chongqing und die Bezirksregierung von Kaizhou haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel ist die gemeinsame Erarbeitung technischer Standards, darunter die „Technischen Vorschriften für die Anzucht von Sichuan-Thuja-Sämlingen“ und die „Technischen Vorschriften für die Pflanzung von Sichuan-Thuja“. Damit startet in Chongqing die Entwicklung von technischen Schutzstandards für die Sichuan-Thuja in China.
Die Sichuan-Thuja, auch als „Panda des Pflanzenreichs“ bekannt, ist eine einzigartige, seltene und gefährdete Pflanzenart Chinas. Sie gedieh bereits in der Kreidezeit, wurde jedoch später aufgrund von Klimaveränderungen und menschlicher Einflüsse für „in der Wildnis ausgestorben“ erklärt, bis sie 1999 wiederentdeckt wurde.
Die unterzeichnete Vereinbarung sieht vor, gemeinsam mit Forschungsinstituten und Universitäten ein Schlüssellabor für die Sichuan-Thuja einzurichten. Dort sollen Grundlagenforschung zu genetischen Eigenschaften, den Ursachen der Gefährdung und Vermehrungstechniken durchgeführt werden.
Gleichzeitig wird ein „Sichuan-Thuja+“-Entwicklungspfad für die gesamte Wertschöpfungskette umgesetzt. Es sollen Produkte mit hoher Wertschöpfung wie Duftstoffe und medizinische Extrakte entwickelt sowie Wellness-Basen und ökologische Forschungsstationen mit dem Thema Sichuan-Thuja aufgebaut werden. Dies soll den Schutz und die nachhaltige Nutzung des natürlichen Lebensraums der Pflanze weiter stärken und ein integriertes System für den Schutz, die Erforschung, die wirtschaftliche Nutzung und die kulturelle Einbindung der Sichuan-Thuja-Ressourcen schaffen.
Bislang hat Chongqing in der Sichuan-Thuja-Industrie bereits über 10 ökologische Produkte wie ätherische Öle und Haarpflegespülungen erfolgreich entwickelt. Es wurden kumuliert 68 verwandte geistige Eigentumsrechte registriert und mehr als 120 Marken für Ablegerprodukte angemeldet.
Das nationale Naturschutzgebiet Chongqing Xuebaoshan ist das Hauptverbreitungsgebiet und Kernareal der Sichuan-Thuja. Über 70 % der in China dokumentierten wilden Exemplare wurden in und um dieses Schutzgebiet herum entdeckt. Das Reservat hat Pionierarbeit bei der Massenvermehrungstechnologie geleistet und die größte Zuchtbasis für Sichuan-Thuja in China aufgebaut. Bisher wurden kumuliert über 3 Millionen Sämlinge gezüchtet und mehr als 750.000 Pflanzen wieder in die Wildnis ausgebracht. Damit wurde der Gefährdungsstatus erfolgreich umgekehrt und eine „Chongqing-Lösung“ für den globalen Schutz gefährdeter Arten geschaffen.
Um die Anzahl der wilden Populationen zu vergrößern, wurde die Umsiedlung und der Schutz der Sichuan-Thuja auf 17 Provinzen, darunter Yunnan, Ningxia und die Innere Mongolei, ausgedehnt. Die durchschnittliche Überlebensrate liegt bei über 85 %, was neue Baumarten-Optionen für die ökologische Wiederherstellung in trockenen und halbtrockenen Regionen bietet. Zudem hat der Bezirk Kaizhou die erste regionale Keimplasma-Ressourcen-Datenbank für Sichuan-Thuja in China eingerichtet, in der derzeit 7.900 wilde Exemplare registriert sind.