Der Begriff „nationale Unternehmen“ wird seit über 20 Jahren diskutiert, ist aber immer noch nicht klar definiert. Expert:innen schlagen vor, dass Vietnam nationale Unternehmen nicht nur nach Eigentumsanteilen oder Größe definieren sollte, sondern nach kultureller Identität und technologischer Kompetenz, da dies die Grundlage für nachhaltige Entwicklung ist.
Vietnamesische Unternehmen müssen Technologie beherrschen
Am 8. Oktober veranstaltete die Vietnam Real Estate Electronic Magazine (Reatimes) in Zusammenarbeit mit dem Vietnam Institute of Real Estate Research (VIRES) und unter der Leitung des Vietnam Real Estate Association das Seminar „Aufbau und Förderung der Stärke nationaler Unternehmen für Vietnams Wohlstandsambitionen“. Die Veranstaltung ist ein wichtiger Bestandteil des Kommunikationsprojekts zur historischen Mission der Privatwirtschaft und würdigt die Top 40 vorbildlicher Privatunternehmen nach 40 Jahren Erneuerung, die den Geist von „Groß denken – Real handeln – Kontinuierlich Beitragen“ verkörpern.
Nach 40 Jahren Erneuerung ist der private Wirtschaftssektor zu einer Säule der Wirtschaft geworden, trägt fast 50 % zum BIP bei, über 30 % zu den Staatseinnahmen und schafft Arbeitsplätze für mehr als 80 % der Erwerbsbevölkerung. Um die Ambitionen eines starken Vietnams zu verwirklichen, betonen viele Expert:innen, dass es Zeit ist, das Konzept der „nationalen Unternehmen“ klar zu definieren, da diese wichtige Träger vietnamesischer Identität, Intelligenz und Ambitionen sind.
In der Eröffnungsrede wurde hervorgehoben, dass der private Wirtschaftssektor nicht nur gewachsen ist, sondern auch eine Vorreiterrolle in Kreativität, Innovation und Integration übernommen hat. Nationale Stärke komme nicht nur aus Ressourcen, sondern vor allem aus Menschen, die Ambitionen in Handeln umwandeln. „Jede Marke, jedes Projekt vietnamesischer Unternehmen ist ein Baustein, der zum Wohlstand des Vaterlands beiträgt.“

Auf dem Seminar wurde argumentiert, dass für eine starke Nation starke Unternehmen notwendig sind. Unternehmen sind der Schlüsselfaktor für die Selbstständigkeit und Stärkung der Nation. 2024 erreichten Vietnams Exporte etwa 400 Milliarden US-Dollar, aber der FDI-Sektor war mit 75 % beteiligt, während inländische Unternehmen oft nur für ausländische Konzerne „im Auftrag exportierten“. Dies zeige die anhaltende Abhängigkeit, geringe Wertschöpfung und den Mangel an Kerntechnologien.
Aus dieser Realität wurden drei strategische Richtungen betont: Vietnamesische Unternehmen müssen Technologie beherrschen und verarbeitende Industrien mit nationaler Eigenkraft entwickeln; die Wirtschaft muss auf den Säulen Produktion und Technologie basieren, nicht nur auf Handel oder Immobilien; gleichzeitig muss der Immobiliensektor von kurzfristigen Investitionskanälen zu Infrastrukturplattformen für nachhaltige Industrialisierung und Urbanisierung wechseln. Die Stärke nationaler Unternehmer und selbstständiger Nationen müsse aus dem Ziel kommen, „ein Pfauennest zu bauen“ – Talente zu sammeln und Vietnams intellektuelle Stärke zu schaffen.
Das Herzstück einer eigenständigen Wirtschaft
Aus Forschungsperspektive wurde festgestellt, dass das Konzept „nationaler Unternehmen“ seit über 20 Jahren erwähnt wird, aber bis heute keine klare Definition und Kriterien existieren.
Vor dem Hintergrund einer Welt voller „vier Unsicherheiten“ – Instabilität, Ungewissheit, Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit – werde die Stärkung der nationalen Eigenständigkeit immer dringender. Internationale Erfahrungen zeigten, dass nationale Unternehmen anhand von vier Kriterien bestimmt werden: Inländische Eigentumsanteile; Beitrag zur Wirtschaft; nationale kulturelle Identität; sowie zeitgenössische Faktoren wie Technologie, Umwelt und grüne Wirtschaft. Darauf aufbauend wurde vorgeschlagen, dass Vietnam bald einen Kriterienkatalog mit 9 Elementen entwickeln sollte, der quantitative und qualitative Aspekte kombiniert, um als Grundlage für politische Planung und die Förderung nationaler Unternehmer durch geeignete Finanz-, Währungs- und Kreditinstrumente zu dienen.

Aus der Perspektive der Außenbeziehungen und Integration wurde argumentiert, dass die Ambition, ein starkes Land zu entwickeln, nicht nur auf nationaler Ebene liegen darf, sondern sich auf jede:n Einzelne:n und jedes Unternehmen ausbreiten muss, die direkt Wert schaffen und innovieren.
Der Welt trete in eine Ära des digitalen Wandels und der grünen Transformation ein.