Eine Entenschar bereitet sich auf die etwa einen Monat lange Feldlaufsaison vor, wenn das Wasser über die Felder steigt, Wildreis blüht und die Flutzeit ihren Höhepunkt erreicht.

Anfang August hatten die Fluten viele Felder in den oberen Gebieten der Provinz Dong Thap erreicht. In der Gemeinde Thuong Phuoc, wo die Felder etwas höher liegen als in den Nachbarregionen, stand das Wasser nur knietief. Dadurch konnten die Bewohner Büffel weiden lassen und Enten freisetzen – ein einfaches, aber charakteristisches Bild des Mekong-Deltas.

Thuong Phuoc ist eine der ersten Gemeinden in Dong Thap, die die frühen Fluten begrüßt. In tiefer gelegenen Gebieten sind die Felder bereits überflutet, während in höheren Lagen das Wasser gerade erst zu steigen beginnt.

Nach der Sommer-Herbst-Reisernte vor mehr als zwei Wochen sind die jungen Reissprossen wieder saftig grün, und die Bauern nutzen die Gelegenheit, Büffel weiden zu lassen und Enten freizusetzen.

In einigen höher gelegenen Bereichen der Gemeinde Thuong Phuoc ist das Wasser noch nicht gestiegen, sodass die Bewohner ihre Büffel auf dem Gras weiden lassen.

Sobald der Wildreis blüht, lassen die Bauern Enten frei, die von Feld zu Feld ziehen und so die Futterkosten senken. Zudem legen Enten, die sich natürlich von Wildreis ernähren, mehr Eier, und diese schmecken besser als in anderen Jahreszeiten.

Jeden Morgen grasen Büffelherden gemächlich auf den jungen Reissprossen, und abends werden sie von ihren Besitzern nach Hause geführt – eine friedliche Szenerie im Flussland des Westens. Doch die Weidesaison für Büffel dauert nur ein bis drei Wochen, bis das Wasser zu hoch steigt.

Daher sind jede Flutsaison Bilder von laufenden Enten und weidenden Büffeln untrennbar mit den Erinnerungen der Menschen im Mekong-Delta verbunden.

Junge Reissprossen nach der Sommer-Herbst-Ernte bieten ideale Nahrung für Büffelherden.
Büffel weiden auf den Feldern der Gemeinde Thuong Phuoc zu Beginn der Flutsaison.
Büffel baden und grasen frei auf den frisch überfluteten Feldern.
Der Anblick von weidenden Büffeln auf den überfluteten Feldern des Mekong-Deltas wirkt wie eine ferne Erinnerung.
Wenn das Wasser an die Feldränder steigt, beginnen die Bewohner von Thuong Phuoc, Enten freizulassen und Fischnetze aufzustellen.
Ein Entenbesitzer spannt Netze auf einem höher gelegenen Feldabschnitt, damit die Enten dort Eier legen können.
Eine Entenschar sucht auf den Feldern nach Nahrung und wartet darauf, dass die Flut weiter steigt.

Provinz Dong Thap

Die Provinz Dong Thap im vietnamesischen Mekong-Delta ist bekannt für ihre üppigen Landschaften, fruchtbaren Reisfelder und lebendigen Feuchtgebiete, darunter der berühmte Tram-Chim-Nationalpark – ein wichtiger Lebensraum für seltene Vögel wie den Saruskranich. Historisch spielte die Provinz eine bedeutende Rolle als revolutionäre Basis während des Vietnamkriegs. Zudem hat sie kulturelle Bedeutung durch Relikte wie die archäologische Stätte Go Thap, die Spuren der alten Óc-Eo-Zivilisation offenbart.

Gemeinde Thuong Phuoc

Thuong Phuoc ist eine ländliche Gemeinde in der Provinz Dong Thap im Süden Vietnams, bekannt für ihre malerische Lage am Mekong. Traditionell ist die Region landwirtschaftlich geprägt, mit Reisanbau und Fischerei als zentrale Lebensgrundlagen – typisch für das Mekong-Delta. Zudem hat sie kulturelle Bedeutung durch lokale Feste und Bräuche, die mit dem Leben am Fluss verbunden sind.

Mekong-Delta

Das Mekong-Delta im Süden Vietnams ist eine weitläufige, fruchtbare Region, geprägt durch das verzweigte Netz von Nebenflüssen des Mekong. Als „Reisschale Vietnams“ spielt es seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle in Landwirtschaft und Handel, beeinflusst durch Khmer-, vietnamesische und französische Kolonialgeschichte. Heute ist es berühmt für seine üppigen Landschaften, schwimmenden Märkte und lebendige Flusskultur.