Jack sorgt mit provokanten Songzeilen für Empörung

Bei einem Auftritt am Abend des 16. Oktobers in Hanoi performte Jack einen neuen, unveröffentlichten Song, dessen Textinhalte heftige Reaktionen auslösten. Innerhalb weniger Stunden nach der Verbreitung des Auftrittsvideos entbrannte auf Social Media eine hitzige Debatte.

Während einige argumentierten, der Sänger drücke lediglich echte Emotionen durch seine Musik aus, warfen andere ihm vor, die sprachliche Feinfühligkeit zu vermissen und sich in einer ungelösten Kontroverse derart zu äußern.

Kontroverse um Jacks Songtexte

Vor seinem Auftritt stellte Jack das Lied als „unbetitelten Song“ vor, den er geschrieben habe, um „alle seine Gefühle auszuschütten“, ohne Fokus auf kommerziellen Erfolg. Er bat das Publikum: „Wenn der Song nicht gut ist, hoffe ich, dass ihr mir verzeiht.“ Die Melodie des Songs weist starke westliche Regionaleinflüsse auf.

Doch entgegen seiner bescheidenen Ankündigung überraschten die Songtexte das Publikum.

Besonders die Zeile: „Wie können es sich die, die mich im echten Leben nicht mögen, erlauben? Ich singe nebenbei mehr, als sie in ihrem ganzen Leben je geschafft haben!“

Viele sahen darin einen übermäßigen Egoismus und eine Herabwürdigung anderer.

Kommentare in den sozialen Medien reichten von: „Wie kann ein bekannter Künstler solche Worte in einen Song einbauen?“ bis hin zu „Ich gebe auf, was ist das für eine Musik?“ und „Hätte nie gedacht, dass Jack solche Zeilen singt, wie arrogant.“

Einige Fans verteidigten Jack mit der Begründung, er reagiere damit auf den öffentlichen Druck und zeige nach zahlreichen Skandalen Selbstbewusstsein. Die Mehrheit war jedoch der Meinung, dass prahlerische und herausfordernde Elemente im Song unangemessen seien, solange die Kontroversen um Jack noch nicht beigelegt sind.

Weiteren Zündstoff bot die Zeile: „Fans nennen mich oft Onkel/Welcher Onkel auch immer, wird trotzdem respektiert“, die aufgrund ihres Wortspiels leicht auf unangemessene Konnotationen schließen ließ.

Jack während der Performance

Obwohl Jack diese Zeile nicht weiter erläuterte, waren viele der Meinung, er sollte mit der künstlerischen Sprache vorsichtiger umgehen und als Künstler auf derart derbe und unangemessene Vokabeln verzichten.

Bemerkenswert ist, dass dies nicht das erste Mal ist, dass Jack für kontroverse Texte kritisiert wird.

Bereits während der Live-Show „United Brothers 3“ trug er einen Diss-Rap mit Zeilen wie: „Versucht mich durch die Medien runterzumachen, seid ihr dumm? / Die Pokale, die ihr gekauft habt, könnten euch wohl ein Haus einbringen…“

Diese „vergeltende“, „kritische“ Sprachverwendung entfremdet Jack zunehmend von neutralen Zuhörern, die ihm nach persönlichen Kontroversen zuvor noch Sympathie entgegenbrachten.

Statt eines gereifteren Künstlers erlebt die Öffentlichkeit einen verteidigenden Jack, der sich durch die Herausforderung der öffentlichen Meinung behaupten will.

Künstlerische Integrität liegt nicht in der Provokation des Publikums, sondern in der Vermittlung kraftvoller Botschaften bei gleichzeitiger Wahrung der Feinfühligkeit – diesmal hat er diese Grenze überschritten.

Musikalische Sprache und kulturelle Verantwortung

Nach dem Auftritt isolierten viele Social-Media-Accounts die kontroversen Textzeilen und verbreiteten sie als „Sprachtrend“, wo sie als Unterhaltungsmaterial im Netz zirkulierten.

Einige Videos zogen binnen Stunden Hunderttausende Aufrufe an, was die rasante Verbreitung des Phänomens zeigt.

Besorgniserregend ist, dass arrogante, unangemessene Textzeilen als „virale Phrasen“ Verbreitung finden und so von Jugendlichen möglicherweise in verzerrter Weise aufgenommen werden.

Jack im Gespräch mit Fans

Viele Zuschauer kommentierten Jacks Song jedoch positiv, einige nannten ihn „peak“, „echt“, „künstlerisch“, „gut“. Die Frage stellt sich: Gehen die Zuhörer mit Künstlern, die Kunst schaffen, zu nachsichtig um?

Während sich die vietnamesische Musikszene öffnet, wird die Grenze zwischen „künstlerischem Ego“ und „kulturellem Bewusstsein“ zunehmend fragiler.

Jacks anhaltende textliche Kontroversen – von seinem „United Brothers 3“-Rap bis zu diesem Song – werfen Fragen auf: Nutzt er Texte, um seine Individualität zu behaupten, oder untergräbt er unbeabsichtigt kulturelle Werte?