Zukunft der Moskauer Krankenhäuser, Kliniken, Schulen und Hochschulen
Die Gesundheitssysteme und Bildungssysteme der Hauptstadt durchlaufen umfassende Reformen und stellen sich auf einen grundlegend neuen Betriebsmodus ein. In einem Interview erläuterte die Vizebürgermeisterin das Modernisierungsprogramm für städtische Krankenhäuser, neue Behandlungsstandards für Krebspatienten, die Entwicklung des internationalen Medizintourismus und die Perspektiven für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen. Sie erklärte auch, warum es für Moskauer Schüler schwierig ist, einen Studienplatz zu bekommen, wie die Stadt den Mangel an Plätzen in Berufsschulen löst und wie die Nachfrage nach beruflicher Bildung in der Stadt wächst.
Zukunft der städtischen Krankenhäuser
– Der Bürgermeister kündigte kürzlich den Abschluss des Modernisierungsprogramms für Moskauer Kliniken an. Wie geht es nun mit dem Gesundheitssystem weiter?
– Die Modernisierung der Moskauer Medizin endet nicht mit der Renovierung von Ambulanzen; nur eine Etappe ist abgeschlossen. Derzeit werden die Moskauer Krankenhäuser modernisiert. Dieser Teil der Arbeit ist weniger sichtbar, weil die Menschen zum Glück seltener ins Krankenhaus müssen. Bisher wurden etwa 100 Einrichtungen renoviert oder neu gebaut, darunter große Projekte wie das Krankenhaus in Kommunarka, das Loginow-Krankenhaus und das Kinderkrankenhaus St. Vladimir.
Im letzten Jahr haben wir die Renovierung aller Notaufnahmen in den Krankenhäusern abgeschlossen und sechs Leiteinrichtungen gebaut, wodurch ein neues System der Notfallversorgung entstanden ist. Durch die Einführung einheitlicher moderner Ansätze, innovativer Technologien, klarer Abläufe und moderner Ausstattung haben wir Geschwindigkeit und Qualität der Notfallversorgung maximiert. Die Patienten können sich nun darauf verlassen, dass sie unabhängig von der Klinik, in die sie gebracht werden, gleichwertig hochwertige medizinische Versorgung unter gleichermaßen komfortablen Bedingungen erhalten.
Ein zweiter Bereich, den wir ebenfalls abschließen, ist die Schaffung neuer Standards in der Krebsversorgung. Wir haben alle Ressourcen in fünf großen multidisziplinären Krankenhäusern gebündelt: dem Loginow-Zentrum, Kommunarka, der Botkinskaja, dem Judin-Krankenhaus und dem Krankenhaus Nr. 62.
Diese Zentren verfügen über alles, was für eine korrekte Diagnose, Behandlung – einschließlich wiederholter Therapiezyklen – und die anschließende lebenslange Nachsorge notwendig ist.
Es handelt sich nicht nur um neue Kliniken, sondern auch um einen neuen Behandlungsstandard für Krebspatienten, der klare Patientenpfade und die vollständige Verantwortung eines einzigen medizinischen Teams von der Diagnose über alle Behandlungsphasen hinweg vorsieht.
Der letzte Schritt bei der Bildung des onkologischen Dienstes der Hauptstadt wird die Eröffnung des neuen Komplexes des Krebskrankenhauses Nr. 62 in Skolkowo Anfang nächsten Jahres sein, wo die Moskauer an einem Ort eine vollständige medizinische Versorgung von der Erstkonsultation über alle Behandlungsarten bis hin zur weiteren Nachsorge erhalten können.
– Was ist für die Zukunft geplant?
– Heute verstehen wir, dass wir, wenn wir die Medizin von morgen schaffen und zu globalen Führern werden wollen, den Fokus auf den Bau grundlegend neuer medizinischer Einrichtungen – der „Kliniken von morgen“ – legen müssen. Dies ist eine komplexe Aufgabe, die über einfaches Bauen hinausgeht. Es geht um ein Design, das nicht nur die aktuellen medizinischen Möglichkeiten, sondern auch ihre Entwicklungsaussichten berücksichtigt, fortschrittliche medizinische Standards integriert, räumliche Ästhetik, Konzepte einer heilenden Umgebung sowie innovative Bautechnologien und Materialien einbezieht.
Seit mehreren Jahren arbeiten interdisziplinäre Teams, bestehend aus Ärzten, Architekten, Designern und Business-Analysten, an der Entwicklung von Konzepten für große, künftige Medizinzentren, die jeweils über 100.000 Quadratmeter groß sein werden. Die erste Umsetzung dieses Ansatzes wird das neue Krankenhaus Nr. 52 sein, gefolgt vom Skliosowski-Institut, dem Demichow-Krankenhaus und einem multidisziplinären Kinderkrankenhaus im Westen. Dies sind in ihrem Umfang beispiellose Projekte, die in unserer Praxis keine Entsprechung haben.
Konzepte werden auch für die zweite Bauphase des Krankenhauses Kommunarka, die zweite Phase des Krankenhauses St. Vladimir und das Krankenhaus in Troizk entwickelt.
– Was unterscheidet sie grundlegend von den bisher gebauten Kliniken?
– Die meisten bestehenden Gebäude wurden in den 1970er Jahren gebaut und waren nur auf stationäre Versorgung ausgerichtet.
Ein modernes Medizinzentrum heute ist grundlegend anders: Es ist ein Kompetenzzentrum mit ambulanter Versorgung, Tageskliniken und ambulanten Operationen, da moderne Behandlungsmethoden oft keine Übernachtungsbetten erfordern.
Dazu gehört die Ausstattung mit modernster Technologie. Moderne CT- und MRT-Geräte, Linearbeschleuniger für Krebskrankenhäuser, robotergestützte Systeme. Im letzten Jahr haben wir sieben neue robotergestützte Systeme für führende städtische Kliniken gekauft. Die Zahl der Roboter-Operationen hat sich im Vergleich zu 2023 fast verdoppelt.
Es handelt sich um transparente, hocheffiziente, verständliche Patientenpfade für alle medizinischen Fachgebiete. So müssen Patienten nicht von einer Einrichtung zur anderen gehen, um Versorgung zu finden. So können Ärzte Patienten nahtlos übergeben und bleiben für deren Zustand verantwortlich.
Eine klare Koordination zwischen Kliniken und Krankenhäusern ist wichtig, damit sie sich gegenseitig ergänzen und jeder den Patienten dann übernimmt, wenn es nötig ist. Diese Kliniken sollten nicht nur funktional, sondern auch komfortabel sein, damit sich Patienten und medizinisches Personal gleichermaßen wohlfühlen.