Wie Gewerbe-Fahrzeuge in Wohngebiets-Parkplätzen in Neu-Moskau landeten
Bewohner eines Wohngebäudes in Neu-Moskau haben sich über herrenlose Taxis in ihrem Innenhof beschwert. Wie Eigentümer im Wohnkomplex Filatow Lug berichten, finden sie seit Monaten keine Parkplätze mehr. Der Gemeinschaftsbereich sei von gelben Fahrzeugen ohne Kennzeichen sowie etwa einem Dutzend Lastwagen belegt. Die Fahrzeughalter reagieren nicht auf Kontaktversuche der Anwohner, und die Hausverwaltung ignoriert die Beschwerden. Einige Fahrzeuge sind für Yandex Taxi gekennzeichnet, andere gehören dem Transportunternehmen Sultan oder zu Baufirmen.
Laut einem Anwohner hat sich der Hof de facto in einen Taxi-Parkplatz verwandelt: „Er wurde illegal auf unserem Parkplatz im Wohngebiet eingerichtet. Das Problem besteht seit über einem halben Jahr. Die Hausverwaltung und die Verkehrspolizei unternehmen nichts. Das Problem ist der Mangel an Parkplätzen für Bewohner, weil Yandex Taxi und andere gewerbliche Unternehmen ihre nicht zugelassenen und markierten Fahrzeuge hier abstellen. Die Bewohner müssen ihre Autos weit von zu Hause entfernt parken, obwohl viele gehbehindert sind oder kleine Kinder haben. Sie müssen bei Regen, Schnee und Matsch ohne Auto von anderen Parkplätzen nach Hause gelangen. Wir haben hier etwa 20 gewerbliche Fahrzeuge: Lastwagen, Gazelle-Transporter und etwa 62 Taxis, die über die großen Parkflächen und um die Gebäude verteilt sind.“
Anfragen wurden gestellt und Antworten werden von Yandex Taxi, dem Eigentümer des Transportunternehmens Sultan und der Hausverwaltung Nash Dom erwartet. Wie lässt sich die Situation der Bewohner des Wohnkomplexes Filatow Lug lösen? Laut einem Wohnungs- und Versorgungsexperten einer Rechtsberatung sind solche Fälle für Moskau nicht ungewöhnlich: „Zunächst muss der Status des Grundstücks geklärt werden. Die Grundstücke unter Wohnhäusern gehören allen Eigentümern als gemeinsames Miteigentum. Wenn das Grundstück also offiziell im Kataster eingetragen ist, können die Eigentümer in einer Eigentümerversammlung beschließen, Barrieren wie Zäune oder Schranken zu installieren und Zugangsregeln für die Wohnparkplätze festzulegen. Jeder Eigentümer kann bei der Gemeinde die Vermessung und katasterliche Erfassung des Grundstücks beantragen und dann die Frage in einer Versammlung klären. Dieser Prozess dauert etwa anderthalb bis zwei Jahre. Die Beteiligung der Hausverwaltung ist hierfür nicht erforderlich, aber theoretisch kann sie natürlich den Eigentümern helfen, die Versammlung durchzuführen und zu organisieren und gemeinsam die Umsetzung dieser Entscheidung zu gewährleisten.“
Unterdessen gelten in Moskau neue Regeln für Fälle, in denen der Halter eines parkenden Fahrzeugs über längere Zeit nicht erreichbar ist. Es gibt auch spezielle Dienste, die solche Fahrzeuge erfassen.
Bürger können solche Fahrzeuge ebenfalls melden, woraufhin Fachleute eine Überprüfung durchführen. Wenn das Auto tatsächlich Anzeichen eines herrenlosen Fahrzeugs aufweist, wird zunächst eine Verwarnung ausgesprochen, dann wird es in ein spezielles Abschleppdepot gebracht. Der Eigentümer hat sechs Monate Zeit, sich zu melden und seine Rechte am Fahrzeug geltend zu machen. Geschieht dies nicht, wird es verschrottet.
Nach Angaben der Moskauer Behörden wurden in den letzten sechs Monaten über 1.000 herrenlose Fahrzeuge zur Verschrottung gebracht. Auf die Beschwerden der Bewohner des Wohnkomplexes Filatow Lug hat die Staatsduma reagiert. Sie schlug vor, die Parkdauer für Taxis in Wohngebieten auf 20 Minuten zu begrenzen.
