Am Samstag, den 2. August, erfüllte das Dröhnen von Flugzeugtriebwerken den Himmel über Kasan – und niemand erschrak. Die Menschen werden heute durch andere Dinge in Angst versetzt. Hier sind die Gründe.
„Eine große Rosine“: Demonstrationsflüge über Kasan
Am Samstag, den 2. August, fand in Kasan das traditionelle Luftfahrtfestival „Ich wähle den Himmel!“ statt. Bemerkenswert: Seit Beginn der SMO wurde die Veranstaltung trotz ukrainischer Drohnenangriffe auf Tatarstan nie abgesagt, obwohl die Sicherheitsmaßnahmen Jahr für Jahr verschärft wurden. Das Ministerium für Industrie und Handel der Republik betonte, die Luftfahrt sei einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Tatarstans – weshalb das Ministerium die Organisation des Festivals übernahm, obwohl dies eigentlich nicht zu seinen Aufgaben gehört. Ein weiterer Hauptakteur des Festivals ist das Kasaner Luftfahrtinstitut, das die Jugend für die Fliegerei begeistern will.
Trotz der Hitze war die Veranstaltung ausverkauft. Der Höhepunkt der Flugshow war der Auftritt der Kunstflugstaffel „Rus“. Besonders erwartet wurden der Überflug der Tu-214 – gebaut im Kasaner Flugzeugwerk – über die Kasanka sowie der Bomber „Weißer Schwan“, der ebenfalls in Tatarstans Hauptstadt produziert wird. Der Tupolew-Geschäftsführer betonte: „Jede Stadt mit Luftfahrtindustrie hat ihr Highlight, aber in Tatarstan ist es kein Highlight, sondern eine große Rosine.“ Angesichts der Auslieferungszahlen der Tu-214 an Fluggesellschaften schien ihm keine bessere Metapher als Trockenfrüchte einzufallen.
Strom- und Gaspreise: Schock für die Haushalte
Seit dem 1. Juli sind die Versorgungstarife gestiegen – im russischen Durchschnitt um 11,9 %, in Kasan jedoch um 22,3 %. Die ersten Rechnungen zu den neuen Preisen treffen nun ein. Obwohl die Bewohner gewarnt waren, sind viele geschockt: Leser berichten von 20 % höheren Monatszahlungen. Besorgt warten sie auf den Winter, wenn die Heizkosten hinzukommen.
Das aktuelle Tarifsystem gilt bis Juli 2025. Schon jetzt wird ein weiterer Anstieg um 10 % im Jahr 2026 erwartet – ähnlich wie bundesweit. Ein Dumapolitiker gab jedoch Entwarnung: Künftige Erhöhungen würden „weniger spürbar“ sein und im Schnitt unter 8 % bleiben.
Drohnenmeldungen: Bußgelder in Sicht?
Seit 2024 bestrafen einige russische Regionen das Melden von feindlichen Drohnen oder Angriffsfolgen. In der Oblast Kaluga wurden bereits Bürger für Social-Media-Kommentare oder das Teilen von Drohnenvideos belangt. Medienberichten zufolge könnte Tatarstan nachziehen, doch der Staatsrat der Republik dementiert entsprechende Pläne. Vermutlich wird erst Klarheit herrschen, wenn die Strafverfolgungsbehörden Position beziehen.