Bei der Gedenkfeier halten Einrichtungsleiter Nagai (ganz links) und Bewohnervertreter Shimada (zweiter von links) eine Ansprache zum Gedenken.

Am 26. fand neun Jahre nach dem Vorfall von 2016 in der von der Präfektur Kanagawa betriebenen Einrichtung Tsukui Yamayuri-en für Menschen mit geistigen Behinderungen im Stadtteil Midori von Sagamihara – bei dem 45 Bewohner getötet oder verletzt wurden – eine Gedenkfeier für die 19 Verstorbenen statt. 85 Teilnehmer, darunter Angehörige, Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung, versammelten sich, um für die Opfer zu beten und ihr Engagement für eine inklusive Gesellschaft zu bekräftigen, in der jeder respektiert wird und solche Tragödien nie wieder geschehen.

Die Zeremonie umfasste Sträuße aus Origami-Lilien in 19 Farben sowie 19 von Bewohnern gemalte Bilder zu Ehren der Opfer. Gouverneur Kuroiwa Yuuji verurteilte den Täter, den zum Tode verurteilten Satoshi Uematsu (35), und dessen Überzeugung, dass „Menschen, die nicht richtig kommunizieren können, kein Lebensrecht haben“, als „egoistisch, absurd und zutiefst falsch“. Er betonte das Engagement der Präfektur für die Umsetzung der im April 2023 erlassenen „Förderverordnung für die Behindertenwohlfahrt“, die die Perspektiven von Menschen mit Behinderungen in den Vordergrund stellt: „Wir werden uns mit ganzer Kraft dafür einsetzen, ihre Gefühle zu verstehen, ihre Stimmen zu schätzen und eine Gesellschaft zu schaffen, in der sie sicher leben können.“

Tsukui Yamayuri-en der Präfektur Kanagawa

Die **von der Präfektur Kanagawa betriebene Einrichtung Tsukui Yamayuri-en** ist ein landschaftlich reizvoller Park in Kanagawa, Japan, bekannt für seine beeindruckenden Wildlilien (*Yamayuri*). Die Einrichtung wurde zum Schutz und zur Präsentation einheimischer Flora errichtet und beherbergt über 50.000 Lilien, die saisonal blühen und Besucher mit ihrer natürlichen Schönheit anziehen. Der Park dient auch als Schutzgebiet und bietet Wanderwege, die gartenbauliche Schönheit mit Freizeitaktivitäten verbinden.

Midori-Bezirk in Sagamihara

Der Midori-Bezirk in Sagamihara ist ein lebendiger Stadtteil in der Präfektur Kanagawa, Japan, bekannt für seine Mischung aus urbaner Entwicklung und natürlicher Grünflächen. Historisch Teil der Stadt Sagamihara, wurde er 2010 im Zuge einer kommunalen Neugliederung offiziell als Bezirk eingeführt. Die Gegend beherbergt Parks wie den Sagamihara-Park und kulturelle Stätten und spiegelt damit den Wandel von einer Nachkriegsmilitärbasis zu einem modernen Wohn- und Geschäftszentrum wider.

Origami-Lilien

Origami-Lilien sind eine traditionelle Form des Papierfaltens in der japanischen Kultur und symbolisieren oft Reinheit, Erneuerung und Frieden. Die Kunst des Origami reicht bis ins 17. Jahrhundert in Japan zurück, wobei Lilien aufgrund ihrer eleganten Form und kulturellen Bedeutung ein beliebtes Motiv sind. Heute werden Origami-Lilien für Dekorationen, Geschenke und sogar als Erinnerungssymbole bei Veranstaltungen wie Friedensgedenkfeiern verwendet.

Förderverordnung für die Behindertenwohlfahrt

Die **Förderverordnung für die Behindertenwohlfahrt** ist ein rechtlicher Rahmen, der geschaffen wurde, um das Wohlergehen und die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu fördern und gleiche Chancen sowie Barrierefreiheit in der Gesellschaft zu gewährleisten. Sie umfasst typischerweise Bestimmungen zu Bildung, Beschäftigung, Gesundheitsversorgung und gesellschaftlicher Teilhabe und spiegelt damit breitere Bemühungen zur Förderung der Rechte von Menschen mit Behinderungen wider, wie sie etwa im japanischen **Gesetz zur Wohlfahrt von Menschen mit Behinderungen** (1970) und späteren Reformen zu finden sind. Solche Verordnungen zielen darauf ab, Diskriminierung zu beseitigen und Inklusion für Menschen mit Behinderungen zu fördern.