Opfer der Sturzflut in Pahae demonstrieren mit Transparenten gegen die Renovierung der Amtsvillen von Regent und Vize-Regent
Opfer der Sturzflut in Pahae protestieren mit Transparenten gegen die geplante Renovierung der Amtsvillen von Regent und Vize-Regent im Wert von 2,4 Milliarden Rupiah. Die Bewohner fordern, das Geld stattdessen für die Reparatur der landwirtschaftlichen Flächen zu verwenden.

Die Bewohner, die von der Sturzflut in Pahae Jae betroffen sind, haben in den ehemaligen Wohn- und Anbaugebieten Transparente aufgehängt. Diese Gebiete wurden Ende Dezember 2024 durch die Sturzflut in der Region Pahae, Nord-Tapanuli, Nord-Sumatra, schwer beschädigt.

Mit den Transparenten protestieren die Bewohner scharf gegen den Plan der Regierung von Nord-Tapanuli, die Amtsvillen des Regenten und seines Stellvertreters für über 2,4 Milliarden Rupiah aus dem Regionalhaushalt 2025 zu renovieren.

Auf den Transparenten fordern die Bewohner deutlich, die Renovierung der Amtsvillen abzublasen und das Geld stattdessen für die Reparatur der zerstörten Anbauflächen zu verwenden.

Einige der heute gezeigten Botschaften auf den Transparenten lauteten:

  • „Wir, die Opfer der Sturzflut in Pahae, lehnen die Renovierung der Amtsvillen von Regent und Vize-Regent entschieden ab. Nutzt das Geld für unsere Äcker!“
  • „Wir leiden seit fast einem Jahr, weil der Regent uns ignoriert. Wir bitten nicht um dein Geld, sondern fordern unser Geld zurück, das bei dir liegt.“
  • „Herr Regent, hör unser Schreien und Weinen. Stopp die Renovierung deiner Villa, reparier unsere Leben!“
  • „Abgeordnete des Nord-Tapanuli DPRD aus Wahlkreis V, wo bleibt euer Gewissen? Hört auf die Schreie der Sturzflut-Opfer in Pahae!“

Ein Gemeindevertreter aus Pahae, der selbst betroffen ist, erklärte, die Bewohner hätten die Transparente aufgehängt, weil ein geplantes Gespräch des Regenten mit den Flutopfern kurzfristig abgesagt worden sei.

„Der für heute geplante Besuch des Regenten wurde abgesagt. Wir haben erfahren, dass er wichtigere Termine habe. Das hat uns enttäuscht, deshalb haben wir unsere Forderungen mit Transparenten deutlich gemacht. Unsere Bitte ist einfach und vernünftig. Uns ist bekannt, dass die Amtsvillen noch bewohnbar sind. Wir fordern nur, dass die riesige Summe stattdessen für unsere Äcker verwendet wird, die durch die Sturzflut letztes Jahr zerstört wurden“, so seine Erklärung.

Der Leiter des Kommunikations- und Informationsamtes, der separat per Handy kontaktiert wurde, gab an, der Regent von Nord-Tapanuli halte sich im Bezirk Pangaribuan auf, um sein Beileid zu bekunden.

Auf die Frage nach dem geplanten Besuch in Pahae bei den Flutopfern sagte der Beamte, er sei nicht über den Arbeitsplan des Regenten auf dem Laufenden.

„Soweit ich weiß, ist der Regent in Pangaribuan, um Kondolenzen auszusprechen. Der geplante Besuch in Pahae könnte stattfinden, oder er schickt einen Vertreter. Dazu habe ich aber keine aktuellen Informationen zum Arbeitsplan des Regenten“, sagte er.

Wie bereits berichtet, sollen die Amtsvillen des Regenten und Vize-Regenten von Nord-Tapanuli demnächst renoviert werden.

Für die Renovierung beider Residenzen sind über 2,4 Milliarden Rupiah aus dem Regionalhaushalt 2025 von Nord-Tapanuli vorgesehen, nachdem die Arbeitsgruppe der Beschaffungsstelle den Gewinner der Ausschreibung ermittelt und bekannt gegeben hat.

Die Entscheidung der Regierung von Nord-Tapanuli, beträchtliche Haushaltsmittel in Höhe von über 2,4 Milliarden Rupiah für die Renovierung der noch bewohnbaren Amtsvillen bereitzustellen, stößt in der Bevölkerung auf scharfe Kritik.

Besonders heftig kritisieren die Bewohner, die von der Sturzflutkatastrophe im Bezirk Pahae Jae Ende 2024 betroffen sind und deren Situation bis heute unverändert ist.

Nach Ansicht der Flutopfer zeigt die Renovierung der Amtsvillen weder Gerechtigkeitsempfinden noch Menschlichkeit, sondern priorisiere lediglich die persönlichen Interessen des Regenten.

Gleichzeitig sind bis heute hunderte Hektar Reisfelder im Bezirk Pahae Jae, die durch die Sturzflut Ende Dezember 2024 komplett zerstört wurden, noch nicht wiederhergestellt. Es gab keine ernsthaften Lösungsversuche seitens der Regierung von Nord-Tapanuli. Auch mehrere beschädigte Wohnhäuser der Bewohner sind weiterhin unbewohnbar, was zu neuen Gruppen von Obdachlosen führt.