Neu-Delhi: In der nationalen Politik ist erneut eine Kontroverse um die Wahlkommission ausgebrochen. Nach der Kongresspartei hat nun auch die Aam Aadmi Party (AAP) der Kommission schwere Vorwürfe gemacht. Die Partei wirft ihr Befangenheit und Unregelmäßigkeiten im Wahlverfahren vor. Laut AAP wurden ihre Beschwerden und Einwände in verschiedenen Bundesstaaten nicht rechtzeitig bearbeitet, was ihre Wahlstrategie beeinträchtigt habe.
Nach dem Oppositionsführer in der Lok Sabha, Rahul Gandhi, wirft nun auch die Aam Aadmi Party (AAP) der Wahlkommission schweren ‚Wahlbetrug‘ vor. Der AAP-Politiker Saurabh Bhardwaj behauptete auf einer Pressekonferenz am Freitag, dem Wahlkreis von Arvind Kejriwal in Neu-Delhi seien massenhaft Stimmen abgezogen worden.
Bhardwaj erklärte, im Jahr 2020 habe es im Wahlkreis Neu-Delhi 1,48 Lakh (148.000) Wähler gegeben, 2025 seien es nur noch 1,06 Lakh (106.000) gewesen. Rund 42.000 Namen seien aus der Wählerliste verschwunden. Am 5. Januar 2025 habe die damalige Ministerpräsidentin Atishi in einem Brief an den damaligen Chefwahlkommissar Rajiv Kumar Beschwerde eingelegt.
Laut dem AAP-Politiker habe Atishi mitgeteilt, dass zwischen dem 29. Oktober und dem 15. Dezember 2024 insgesamt 6.166 Anträge auf Streichung von Wählern eingegangen seien. Dennoch habe die Kommission keine konkreten Schritte unternommen. Als man Informationen über das Informationsfreiheitsgesetz (RTI) anforderte, habe die Kommission die Herausgabe mit Verweis auf den Schutz personenbezogener Daten verweigert.
Die Wahlkommission wies die Vorwürfe der AAP jedoch zurück. Es ist anzumerken, dass im Wahlkreis Neu-Delhi Arvind Kejriwal gegen den BJP-Kandidaten Pravesh Verma antrat, der den ehemaligen Ministerpräsidenten mit etwa 36.000 Stimmen Vorsprung besiegte.
Wahlkommission: 76-seitiger Bericht an Atishi
Die Wahlkommission wies die Vorwürfe von Saurabh Bhardwaj in einem Beitrag auf X zurück und schrieb: Die Wahlkommission habe am 13. Januar 2025 eine detaillierte, 76-seitige Antwort inklusive des Berichts des Chefwahlbeauftragten von Delhi (CEO/DEO) an die damalige Ministerpräsidentin von Delhi, Atishi, gesendet.
Laut dem Schreiben der Kommission vom 13. Januar 2025 hatte Atishi am 5. Januar 2025 einen Brief an den Chefwahlkommissar geschrieben, in dem sie eine Zunahme der Anträge auf Aufnahme und Streichung von Namen in den Wählerlisten beanstandete. Die Kommission habe daraufhin einen Bericht vom Chefwahlbeauftragten von Delhi angefordert, der mitgeteilt habe, man kläre die Fakten.