Trumps „Ultimatum“-Frist läuft ab! Droht ein Ölpreis-Crash oder ein Preisanstieg?

Nach einer Serie von Rückgängen haben sich die Ölpreise stabilisiert. Händler warten auf die nächsten Schritte von US-Präsident Trump zur Beendigung des Russland-Ukraine-Konflikts, nachdem er zuvor Strafzölle gegen Indien für den Kauf von russischem Öl verhängt hatte.

Der Preis für Brent-Rohöl pendelte sich bei etwa 66 US-Dollar pro Barrel ein – nach sechs aufeinanderfolgenden Verlusttagen, der längsten Talfahrt seit Mai. Trump hatte Moskau eine Frist bis Freitag gesetzt, um einem Waffenstillstand zuzustimmen. Er signalisierte Bereitschaft zu einem Treffen mit Putin, selbst wenn der russische Präsident noch nicht zu Gesprächen mit dem ukrainischen Staatschef Selenskyj bereit sei.

Anfang dieser Woche hatte Trump die Zölle auf alle indischen Importe als Strafe für den Kauf von russischem Rohöl auf 50% verdoppelt. Daraufhin reduzierten staatliche indische Raffinerien ihre Käufe und suchten nach Alternativen.

Nach dreimonatigen Gewinnen brach der Ölpreis im August deutlich ein. Anleger bereiten sich auf ein mögliches Überangebot in der zweiten Jahreshälfte vor, da die OPEC+ ihre Produktionsbeschränkungen lockert.

Gleichzeitig belasten Anzeichen für eine Konjunkturabschwächung in der weltgrößten Volkswirtschaft – teilweise verursacht durch die breiteren Auswirkungen von Trumps Handelszöllen – die Rohöl-Futures und bergen Risiken für die Energienachfrage.

„Die Geopolitik bleibt der Haupttreiber“, erklärte ein Analyst. „Der Markt erwartet keine signifikante Verknappung von Angebot und Nachfrage bei Öl, da höhere Preise US-Interessen widersprechen würden. Daher fehlt dem Öl derzeit die Dynamik für nachhaltige Steigerungen.“

In den letzten Jahren haben sich Ölhändler, Produzenten und Verbraucher als äußerst anpassungsfähig erwiesen – egal ob bei Konflikten, geopolitischen Risiken oder administrativen Hürden wie Sanktionen und Zöllen.

Der Prompt-Spread von Brent-Rohöl – die Differenz zwischen den beiden nächsten Futures-Kontrakten – zeigt eine Entspannung der kurzfristigen Marktbedingungen. Der aufmerksam beobachtete Indikator ist auf ein Backwardation von 58 Cent pro Barrel geschrumpft, nachdem er vor einem Monat noch über 1 Dollar betragen hatte.

Risikohinweis

Die Märkte bergen Risiken, Investitionen erfordern Vorsicht. Dieser Artikel stellt keine persönliche Anlageberatung dar und berücksichtigt nicht die individuellen Anlageziele, finanziellen Verhältnisse oder Bedürfnisse einzelner Nutzer. Nutzer sollten prüfen, ob die hier geäußerten Meinungen und Schlussfolgerungen zu ihrer Situation passen. Investitionen erfolgen auf eigenes Risiko.