Ein Mann aus Zibo in der chinesischen Provinz Shandong erlitt einen schweren emotionalen Schock, als ein Vaterschaftstest ergab, dass die beiden Söhne, die er 22 Jahre lang mit seiner Ex-Frau aufgezogen hatte, nicht seine biologischen Kinder waren.
Der Mann schilderte, dass er und seine Ex-Frau im Dezember 2002 geheiratet hatten. Sie brachte 2004 den ersten und 2014 den zweiten Sohn zur Welt. Der Grund für die Scheidung war, dass seine Ex-Frau ab 2022 kaum noch nach Hause kam.
Laut der aktuellen Ehefrau des Mannes behielt er im Scheidungsverfahren nur ein Auto für sich und überließ den Rest des Vermögens seiner Ex-Frau, ohne zu wissen, dass die Kinder nicht von ihm stammten.
Nach der Scheidung kam der ältere Sohn häufig zurück, um Geld und Eigentum zu fordern, und wurde sogar handgreiflich. Später ließ der Mann heimlich eine DNA-Probe von einer Zahnbürste des ältesten Sohnes analysieren. Das Ergebnis bestätigte, dass der über 20 Jahre lang von ihm großgezogene Sohn nicht sein leibliches Kind war. Der Mann erinnerte sich, dass das Gericht die Ex-Frau wiederholt zur Durchführung eines Vaterschaftstests aufforderte, sie und beide Söhne jedoch mehrfach die Mitarbeit verweigerten.

Die Wahrheit über den zweiten Sohn kam ans Licht, als sein Anwalt die Krankenhausunterlagen des Kindes einsehen konnte. Obwohl im Feld für die Unterschrift des Vaters sein Name stand, stammte die Handschrift vollständig von seinem Cousin. „Bei einer der Unterschriften wurde fast versehentlich sein eigener Name hingeschrieben“, so der Mann.
Im April 2025 entschied das Gericht in erster Instanz, dass keine biologische Vaterschaft des Mannes zu beiden Söhnen besteht. Am 20. August verhandelte das Gericht im Bezirk Zhangdian in Zibo, Shandong, über die Schadensersatzklage des Mannes gegen seine Ex-Frau aufgrund der Täuschung nach der Scheidung.
Medienberichten zufolge wird vermutet, dass der leibliche Vater des älteren Sohnes der ehemalige Dorfvorsteher aus dem Heimatdorf der Ex-Frau ist. Der biologische Vater des zweiten Sohnes soll angeblich der eigene Cousin des Mannes sein.
Vor der Verhandlung erinnerte sich der Mann sichtlich bewegt: „In dem Moment, als ich den Testbericht sah, brach meine Welt zusammen.“ Er betonte auch, dass es für ihn keine Rolle mehr spiele, wer die leiblichen Väter seien. Nach dem Prozess wolle er alle Verbindungen zu ihnen abbrechen und keinen Kontakt mehr haben.
Die über siebzigjährigen Eltern des Mannes sprachen erstmals unter Tränen mit der Presse: „Die Enkel über 20 Jahre großzuziehen und dann zu erfahren, dass sie nicht biologisch verwandt sind, hat uns das Herz gebrochen!“ Das ältere Ehepaar dachte an all die Mühen der vergangenen Jahre zurück und klagte, dass „am Ende alles umsonst war“. Nach der Scheidung hätten sich die beiden Enkel nie wieder bei ihren Großeltern gemeldet.