Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Nutzer der mobilen Version der elektronischen Patientenakte (EPA) in der App „EMIAS.Info“ um das 1,5-Fache gestiegen. Derzeit nutzen fast 6 Millionen Hauptstadtbewohner den Dienst. Elektronische Akten gibt es in Moskau seit 5 Jahren. Sie enthalten Testergebnisse und Befunde, einschließlich Bilder, Arztberichte sowie CT- und MRT-Daten. Patienten können auch eigene medizinische Dokumente hochladen – bereits mehr als 4,8 Millionen wurden hochgeladen. Der Behandlungsverlauf ist online einsehbar.

Elektronische Patientenakten in den Regionen

In Oblast Moskau wurde ein ähnlicher Dienst eingerichtet. Die Bewohner der Region erhalten Zugang zu ihren EPAs über „Gosuslugi“ und die App „Dobrodel“. Dort können sie Arzttermine vereinbaren, Überweisungen erhalten oder Untersuchungsergebnisse einsehen. Das Gesundheitsministerium der Region teilte mit, dass das elektronische Format Priorität habe, nannte jedoch keine Nutzerzahlen.

  • Ein ähnliches System gibt es in Sankt Petersburg. Auf dem Portal „Gesundheit eines Petersburgers“ sind 2,25 Millionen Menschen registriert. Die integrierte EPA ermöglicht es, Diagnosen, Testergebnisse, Impfdaten und Überweisungen einzusehen.
  • In der Oblast Tscheljabinsk wird der Zugang zur Akte über den Dienst „Talon“ und das Portal „Gosuslugi“ bereitgestellt. Nutzungsstatistiken werden nicht geführt, aber örtliche Beamte merken an, dass der Dienst seit langem gefragt sei und Krankenhäuser und Kliniken schrittweise von Papierakten wegkommen.
  • In der Oblast Tula sind das System „Doktor 71“ und die App „Arsenal Uslug“ in Betrieb. Seit Anfang 2025 wurden sie von über einer halben Million eindeutiger Besucher genutzt, was etwa einem Drittel der Bevölkerung der Region entspricht. Nutzer können die Akten von Angehörigen mit ihrem persönlichen Konto verknüpfen, um die Behandlung zu verfolgen und Ärzte zu rufen.
  • In Jakutien wurde die gesamte medizinische Dokumentation auf ein digitales Format umgestellt, aber die Patienten haben keinen Zugriff auf die Daten.
  • In Stawropol läuft die Einführung elektronischer Akten seit mehreren Jahren, ist aber nur in einigen Einrichtungen vollständig abgeschlossen. Papier- und elektronische Akten werden parallel geführt.
  • In Chabarowsk wurde ein einheitliches „BARS“-System geschaffen, aber nur Ärzte können die EPA nutzen.

Ungleiche Entwicklung digitaler Technologien

Experten betonen, dass die elektronische Gesundheitsversorgung in fast allen Regionen eingeführt wurde, das Qualitätsniveau jedoch variiert. Die Lücke zwischen Moskau und den Regionen ist aufgrund ungleicher Finanzierung und unterschiedlicher Budgets groß. 2024 unterzeichneten Moskau und St. Petersburg eine Vereinbarung zur Implementierung von EMIAS. Bis Ende 2025 soll das digitale System in 35 Petersburger Krankenhäusern eingeführt werden. Die meisten städtischen Krankenhäuser erhalten Zugang zu den neuen Technologien. In anderen Regionen, so der Experte, werden EPAs entweder im Pilotformat oder nur in privaten Kliniken umgesetzt, die die Einführung selbst finanzieren.