Rund 12 Millionen Menschen profitieren im Herbstsemester – Haushaltsausgaben sinken um etwa 20 Milliarden Yuan
Eine hochwertige frühkindliche Bildung ist entscheidend für die gesunde Entwicklung von Millionen Kindern und das Wohlergehen von Familien. Kürzlich hat das Büro des Staatsrats die „Richtlinien zur schrittweisen Einführung kostenfreier Vorschulbildung“ veröffentlicht.
Wie werden die Gebühren für die Vorschulbildung erlassen?
Laut den „Richtlinien“ werden ab dem Herbstsemester die Gebühren für das letzte Vorschuljahr an öffentlichen Kindergärten erlassen. Die Regelung gilt für alle Kinder im letzten Vorschuljahr, unabhängig davon, ob sie öffentliche oder private Einrichtungen in städtischen oder ländlichen Gebieten besuchen. Der Erlass orientiert sich an den von den lokalen Behörden festgelegten Gebühren für öffentliche Kindergärten.
Für öffentliche Kindergärten entfallen die Gebühren vollständig. Bei privaten Kindergärten wird der Betrag erstattet, der den Gebühren vergleichbarer öffentlicher Einrichtungen entspricht. Beispiel: Bei monatlichen Gebühren von 800 Yuan (privat) und 500 Yuan (öffentlich) zahlen Eltern nur die Differenz von 300 Yuan.
Regionen mit bereits bestehenden kostenfreien Modellen können diese beibehalten. Die „Richtlinien“ ermutigen zudem, Förderprogramme für einkommensschwache Familien zu erhalten.
„Wir werden die Politik schrittweise an demografische und finanzielle Gegebenheiten anpassen, um mehr Kinder zu erreichen“, so ein Beamter.
Woher kommen die Fördermittel?
Die Umsetzung erfordert erhebliche finanzielle Mittel. Die „Richtlinien“ sehen vor, dass Einnahmeausfälle durch staatliche Subventionen ausgeglichen werden, die gemeinsam von Zentral- und Lokalregierungen getragen werden. Der Zentralstaat übernimmt dabei 80 % (Westen), 60 % (Mitte) bzw. 50 % (Osten) der Kosten.
Die Fördersätze basieren zunächst auf den aktuellen Gebühren und werden später evaluiert. Bereits jetzt sind zentrale Mittel bereitgestellt worden, die zeitnah verteilt werden. Lokale Regierungen müssen Fördersätze und Umsetzungspläne finalisieren sowie die Mittelverwendung überwachen.
Das Bildungsministerium wird die Einführung begleiten, Schulungen anbieten und bis Ende August alle Vorbereitungen abschließen, um den reibungslosen Start zum Semesterbeginn zu gewährleisten. „Daten zur Einschreibung werden über das Vorschul-Informationssystem geprüft, um eine korrekte Mittelverteilung sicherzustellen“, hieß es.
Bleibt die Qualität der Kindergärten erhalten?
Eltern sorgen sich um mögliche Qualitätseinbußen. Das am 1. Juni in Kraft getretene „Vorschulbildungsgesetz“ schafft hier rechtliche Sicherheiten. Das Bildungsministerium und andere Behörden arbeiten an Standards für Betrieb und Qualität gemäß Gesetz und nationalem Bildungsplan.
Maßnahmen im Überblick:
- Koordinierung stärken: Klare Zuständigkeiten und bessere lokale Strukturen für nachhaltige Vorschulentwicklung.
- Betrieb standardisieren: Vorgaben zu Personal, Finanzierung und Gebühren, strenge Einstellungspraktiken und Sicherheitsprotokolle.
- Qualität steigern: Kindzentrierte Methoden, spielbasiertes Lernen und Förderung von Neugier.
- Kontrolle intensivieren: Lokale Aufsichtspflicht, einschließlich Genehmigungsverfahren und regelmäßiger Prüfungen.
- Evaluation verbessern: Landesweite Bewertungen für den Übergang von Grundversorgung zu hochwertiger Bildung.
Von 2013 bis 2024 investierte die Zentralregierung 220,9 Milliarden Yuan in die Vorschulbildung. Die Einschulungsquote stieg auf 92 % (2024), ein Plus von über 20 Prozentpunkten seit 2012.
„Unser Ziel ist eine flächendeckende, sichere und hochwertige Vorschulbildung für alle“, resümierte ein Vertreter.