Rubin Kasan hat den Transfer des Verteidigers Mehdi Dorval nicht vollenden können. Die Parteien nennen unterschiedliche Gründe, doch eines ist klar: Der Spieler wird nicht zum Team aus Kasan wechseln. Hier die Hintergründe.
Dorval wechselt nach Italien
Erste Gerüchte über einen möglichen Wechsel Dorvals zu Rubin tauchten am 23. Juli auf – genau zwei Wochen vor dem Scheitern des Deals. Berichten zufolge hatte der algerische Abwehrspieler bereits sein bisheriges Team, Bari, verabschiedet und war nach Russland gereist. Die Ablösesumme sollte zwischen 2,5 und 3 Millionen Euro liegen.
Seitdem gab es von beiden Vereinen keine offiziellen Updates. Allerdings wurde Dorval bei mindestens zwei Spielen Rubins gesichtet – im Russischen Pokal gegen Orenburg und in der Liga gegen Sotschi. Beide Male saß er in der VIP-Loge, was Spekulationen über einen baldigen Abschluss befeuerte.
Doch am 5. August hieß es plötzlich, der Transfer sei geplatzt. Angeblich konnte Rubin keine Bankgarantien vorlegen, woraufhin der Spieler nach Italien zurückkehrte. Der Verein aus Kasan bestätigte, man habe sich mit Bari geeinigt, jedoch nicht mit Dorval persönlich.
Interessant: Rubin hatte erst kürzlich Marvin Chun aus Italien verpflichtet – ohne Bankprobleme. Dies deutet darauf hin, dass die Hürden bei Dorvals individuellen Forderungen lagen.
Weitere verpasste Ziele
Rubin war auch an Zaragoza-Stürmer Samed Bazdar interessiert. Insider sprachen von einem Angebot zwischen 3 und 5 Millionen Euro Ablöse plus 500.000 Euro Jahresgehalt (ohne Boni). Eine Einigung kam jedoch nicht zustande.
Spanische Medien berichteten zudem über Rubins Interesse am ehemaligen Valladolid-Rechtsverteidiger Luis Pérez, der derzeit vereinslos ist. Auch Levante und Beşiktaş sollen an Pérez dran sein – ein Wechsel nach Kasan erscheint jedoch unwahrscheinlich.
Ebenfalls auf der Liste stand Jon Olasagasti von Real Sociedad, der sich jedoch für Levante entschied. Und selbst Gerüchte um Santos-Mittelfeldspieler Vinicius Zanocelo führten zu keinem Ergebnis.
Rubins Sommer-Transfers
Bislang ist Innenverteidiger Denil Maldonado von Universitatea Craiova für 1,6 Millionen Euro der einzige Neuzugang. Allerdings kam er in den bisher vier Spielen noch nicht zum Einsatz.
Abwehrspieler Uroš Drezgić sowie die Flügelspieler Daniil Kuznetsov und Aleksandr Lomovitskiy kehrten von Leihgeschäften zurück. Die ersten beiden sind jedoch verletzt, während Lomovitskiy nicht mehr im Plan steht.
Bei den Abgängen war Rubin aktiver: Innenverteidiger Rustam Ashurmatov wechselte für 500.000 Euro zu Esteghlal Iran, Stürmer Marvin Chun wurde mit Kaufoption (2 Mio. €) an Sampdoria verliehen. Mittelfeldspieler Valentin Vada verließ den Klub ablösefrei nach Vertragsauslauf, Stürmer Kasra Taheri wurde an Paykan Iran ausgeliehen.
Dringender Nachholbedarf
Rubin benötigt dringend einen Außenverteidiger, einen zentralen Mittelfeldspieler und einen Stürmer – bei einer verbleibenden Transferfrist von gut einem Monat (bis 11. September).
Historisch betrachtet brachten Last-Minute-Transfers wie Chun und Veljko Hodža 2024 oder Nikola Čumić, Drezgić, Lazar Ranđelović, Egor Shamov und Vada 2023 wenig Erfolg. Von ihnen ist nur Čumić noch im Kader – und selbst er überzeugt nur phasenweise.
Rubin muss jetzt schnell handeln, um neue Spieler zu verpflichten und ihnen genug Eingewöhnungszeit zu geben. Jeder weitere Tag schmälert die Optionen.