Die Provinzregierung Ost-Java drängt das Verkehrsministerium, die Fährkapazitäten auf der Strecke Ketapang-Gilimanuk umgehend zu erhöhen. Grund sind lange Warteschlangen, insbesondere von Schwerlastfahrzeugen, verursacht durch reduzierte Fährverbindungen.

Der Leiter der Verkehrsbehörde Ost-Javas erklärte, dass Gouverneurin Khofifah Indar Parawansa bereits ein offizielles Schreiben an den Verkehrsminister wegen der Notlage im Hafen Ketapang (Banyuwangi) gesendet habe.

„Das Schreiben wird am Montag versendet. Allerdings haben wir bereits über WhatsApp mit dem Generaldirektor für Seeverkehr und dem Verkehrsdirektor der ASDP Kontakt aufgenommen“, so der Beamte.

Die starke Reduzierung der Fähren erfolgte nach dem Untergang der KMP Tunu Pratama Jaya am 2. Juli 2025. Von ursprünglich 15 Fähren auf der Route Ketapang-Gilimanuk besitzen nur noch sechs eine Betriebserlaubnis.

Die Einschränkungen wurden von den Schifffahrtsbehörden im Rahmen einer Sicherheitsüberprüfung verhängt. Die Auswirkungen sind gravierend: Landungsboote (LCT), die normalerweise schwere Lkw transportieren, dürfen nur noch ein Viertel ihrer Kapazität auslasten.

„Fähren, die früher 20 Fahrzeuge beförderten, dürfen jetzt nur noch fünf laden. Bei nur sechs einsatzbereiten Schiffen entstehen dadurch lange Staus“, erklärte der Beamte.

Die reduzierte Kapazität zwingt Schwerlastwagen – insbesondere Dreiachser – zu Wartezeiten von Stunden oder sogar Tagen. Einige Warteschlangen erstrecken sich über Dutzende Kilometer und behindern den überregionalen Warenverkehr.

Die Situation verschärft sich durch lange Wendzeiten der LCT-Fähren. Nach der Entladung in Gilimanuk müssen sie erst nach Ketapang zurückkehren, bevor neue Lkw beladen werden können.

Als zusätzliche Lösung schlug Gouverneurin Khofifah die Reaktivierung des Hafens Jangkar in Situbondo vor. Dieser soll jedoch nur Lkw unter 40 Tonnen bedienen, die die Waage „Sedarum“ in Pasuruan passiert haben.

„Vor der Einfahrt nach Alas Baluran schlagen wir eine alternative Fährroute von Jangkar direkt nach Gilimanuk vor – speziell für Großfähren“, so der Beamte.

Obwohl der Hafen Ketapang von der PT ASDP Indonesia Ferry betrieben wird und die Betriebserlaubnisse beim Hafenamt Tanjung Wangi liegen, betont die Provinzregierung, nicht tatenlos zuzusehen.

„Hier geht es um den nationalen Warenfluss und die Mobilität der Bürger Ost-Javas. Wir müssen handeln“, betonte der Vertreter.

Die Provinzregierung stehe in intensivem Austausch mit der Landverkehrsbehörde (BPTD) der Region Ost-Java/Bali, um eine schnelle Reaktion auf das Schreiben der Gouverneurin zu gewährleisten.

Hafen Ketapang

Der Hafen Ketapang ist ein wichtiger Seehafen in Ketapang, West-Kalimantan (Indonesien), der als Handels- und Transportdrehscheibe zwischen Kalimantan und anderen Inseln dient. Historisch ermöglichte er den Export von Rohstoffen wie Kautschuk, Holz und Palmöl. Heute verbindet er per Fähre auch Java und fördert so Tourismus und regionale Vernetzung.

Gilimanuk

Gilimanuk ist eine Hafenstadt in West-Bali, bekannt für ihre Fährverbindung nach Java. Historisch ein Handelsstützpunkt, beherbergt sie mit dem prähistorischen Friedhof von Gilimanuk auch ein bedeutendes archäologisches Fundgebiet. Heute ist die Stadt ein Verkehrsknotenpunkt mit kulturellem Erbe.

KMP Tunu Pratama Jaya

Die KMP Tunu Pratama Jaya war eine indonesische Passagierfähre (KMP = Kapal Motor Penumpang), die am 2. Juli 2025 sank. Der Vorfall führte zu strengeren Sicherheitsauflagen für Fährbetreiber auf der Route Ketapang-Gilimanuk.

Hafen Jangkar

Der Hafen Jangkar in Situbondo (Ost-Java) war einst ein wichtiger Handelshafen, besonders während der Kolonialzeit. Heute wird eine Reaktivierung als Entlastung für den überlasteten Hafen Ketapang diskutiert.

Situbondo

Situbondo ist eine Region in Ost-Java mit landschaftlichen Highlights wie dem Baluran-Nationalpark. Historisch prägend waren Landwirtschaft und Kolonialgeschichte, heute ist es ein Mix aus Natur und Kultur.

Waage Sedarum

Die Waage in Sedarum (Pasuruan) kontrolliert das Gewicht von Lastwagen, um Überladung zu verhindern. Fahrzeuge über 40 Tonnen dürfen bestimmte Routen nicht befahren.

Alas Baluran

Der Baluran-Nationalpark („Alas Baluran“) in Ost-Java wird wegen seiner Savannenlandschaft oft als „Indonesiens kleines Afrika“ bezeichnet. Er beherbergt seltene Arten wie Java-Leoparden und ist ein wichtiges Ökosystem.

Hafen Tanjung Wangi

Der Hafen Tanjung Wangi in Banyuwangi ist Verwaltungssitz für die Schifffahrt in der Region und genehmigt unter anderem Fährbetriebe in der Bali-Straße.