Die Verkäufe von BYD gingen im Oktober um 12 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück, mit rund 441.000 verkauften Fahrzeugen. Dies führte zu einem Kursrückgang von 2 % im Montagshandel, wobei die Aktie damit auf den tiefsten Stand seit Februar zusteuerte. Das Unternehmen verlor zudem seine Position als umsatzstärkste Automarke auf dem chinesischen Markt, dem größten Automobilmarkt der Welt.
Der Rückgang kommt zu einer Zeit, in der das Unternehmen sein Jahresziel von 4,6 Millionen Fahrzeugen erreichen möchte. Die kumulierten Verkäufe seit Jahresbeginn belaufen sich auf etwa 3,7 Millionen Einheiten. Das bedeutet, BYD muss in den Monaten November und Dezember monatlich mehr als 450.000 Fahrzeuge verkaufen, um sein Ziel zu erreichen.
Die rückläufigen Zahlen werden dem zunehmenden Wettbewerb auf dem chinesischen Markt zugeschrieben. Konkurrenten wie Geely, SAIC Motor und Changan haben neue Elektrofahrzeugmodelle auf den Markt gebracht. Gleichzeitig stellen traditionelle Automobilhersteller die Produktion auf vollelektrische Fahrzeuge um, was den Druck auf die Gewinnmargen von BYD erhöht.
Internationale Märkte, insbesondere in der Golfregion und in Europa, bieten BYD in der nächsten Phase bedeutende Wachstumschancen. Das Unternehmen hat bereits begonnen, seine Präsenz in der Golfregion zu stärken und gehörte zu den ersten Unternehmen, die eine Niederlassung in Saudi-Arabien eröffneten.
Der saudische Markt ist einer der größten im Nahen Osten, mit jährlich etwa 800.000 importierten Fahrzeugen. Es gibt Bestrebungen, den Anteil von Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren auf 30 % des Gesamtabsatzes zu erhöhen. Dies eröffnet Unternehmen wie BYD die Möglichkeit, ihre Marktanteile auszubauen.
Konsumenten in der Golfregion sind von moderner Technologie begeistert und möchten fortschrittliche Technologiefahrzeuge erleben, was die Erfolgsaussichten für Elektrofahrzeugunternehmen erhöht.
Auch auf dem europäischen Markt hat BYD eine vielversprechende Zukunft vor sich. Europa ist der zweitgrößte Markt für Elektrofahrzeuge weltweit, nach China. Für dieses Jahr wird ein Absatz von etwa 21 Millionen Elektrofahrzeugen prognostiziert, was einer Steigerung von 25 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der langsame Übergang traditioneller europäischer Hersteller zu Elektrofahrzeugen verschafft BYD einen relativen Vorteil. Dies gilt umso mehr, als das Unternehmen im letzten Jahr damit begonnen hat, Niederlassungen auf dem Kontinent zu eröffnen und nun plant, neue Fabriken zu bauen, um seine Präsenz weiter zu stärken.