Islamabad — Der pakistanische Verteidigungsminister hat in einer öffentlichen Erklärung afghanische Staatsbürger aufgefordert, das Land zu verlassen. Diese Aussage wird als weitere Eskalation der wachsenden politischen und sicherheitspolitischen Spannungen zwischen Pakistan und Afghanistan gewertet. Da ein Großteil der afghanischen Bevölkerung nach Pakistan migriert ist, verschärft diese Ankündigung deren prekäre Situation zusätzlich.
Der pakistanische Verteidigungsminister hat erneut eine scharfe Attacke gegen Afghanistan geritten. In einem Interview erklärte er, alle in Pakistan lebenden Afghanen müssten in ihre Heimat zurückkehren. Die Ära der alten Beziehungen zu Afghanistan sei beendet.
Er sagte: „Afghanistan und Indien verbinden alte Beziehungen. Aber ihr Verhältnis zu uns war nie gut. Trotzdem haben Millionen Menschen auf unserem Land Zuflucht gefunden. Wenn ihre Beziehung zu Indien so gut ist, warum siedeln die hier lebenden Afghanen nicht nach Indien über?“
Weiter führte er aus: „Warum sollte Pakistan ihre Last tragen? Wir haben nicht genug Ressourcen für unsere eigenen Leute. Wir waren nie Freunde, dennoch haben wir unsere Pflicht als Nachbarn erfüllt. Soll Indien sie unterstützen; warum tut es das nicht?“
Ministerium bekräftigt: Unser Verhältnis zu Afghanistan war nie gut
Auf die Frage, ob Frauen und Mädchen, die aus Angst vor den Taliban nicht zurückkehren wollen, Ausnahmen gewährt würden, entgegnete das Ministerium, dass die Beziehungen zu Afghanistan selbst vor der Taliban-Herrschaft nie gut gewesen seien.
Er sagte: „Diese Menschen sind auch damals nicht zurückgekehrt. Wenn sich die Regierung dort ändert, warum sollte Pakistan die Auswirkungen tragen?“ Die konkrete Frage zu Frauen und Mädchen beantwortete er nicht direkt.
Pakistans Verteidigungsminister behauptet: Taliban-Entscheidungen werden in Delhi getroffen
Bereits am Donnerstag hatte Pakistans Verteidigungsminister Indien beschuldigt, die Entscheidungen der Taliban würden in Delhi getroffen. Er warf Afghanistan vor, einen Stellvertreterkrieg für Indien zu führen.
In einem Interview kommentierte er die Waffenruhe mit den Taliban mit den Worten: „Die afghanischen Taliban erhalten Unterstützung aus Delhi.“
Er warnte, falls Pakistan provoziert werde, würden militärische Maßnahmen ergriffen. Man verfüge über die volle Fähigkeit zu reagieren. Sollte die Kriegsführung ausgeweitet werden, würden sie angreifen. Gleichzeitig sei man aber auch zu Gesprächen bereit.
Drei Cricketspieler bei pakistanischem Angriff getötet
Der Konflikt zwischen Pakistan und Afghanistan begann am 9. Oktober. Die 48-stündige Waffenruhe zwischen beiden endete am Freitagabend um 18 Uhr. Zwar war eine Verlängerung vereinbart worden, doch nur Stunden später führte Pakistan einen Luftangriff in der Provinz Paktika durch.
Afghanischen Medienberichten zufolge wurden bei diesen Angriffen mehrere Wohnhäuser in den Bezirken Urgun und Barmal getroffen. Dieses Gebiet liegt nahe der Durand-Linie, der Grenze zwischen beiden Ländern. Bei diesem Angriff wurden drei Cricketspieler eines Clubs getötet.
Die Äußerung des pakistanischen Verteidigungsministers ist sowohl für afghanische Flüchtlinge als auch für die regionale Stabilität besorgniserregend. Die internationale Gemeinschaft beobachtet nun, wie beide Länder diese sensible Situation lösen werden.