Tatarstan leidet unter einem akuten Mangel an HNO-Ärzten. In neun Bezirken der Republik gibt es überhaupt keine Fachärzte für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
Insgesamt sind in den medizinischen Einrichtungen der Republik 323 HNO-Ärzte tätig. Davon arbeiten 200 im System des Gesundheitsministeriums der Republik für die Behandlung von Erwachsenen, weitere 65 sind auf pädiatrische HNO-Heilkunde spezialisiert. Die übrigen Ärzte arbeiten in privaten Kliniken.
Besonders kritisch ist die Situation in der Hauptstadt Kasan, wo nur jede zweite Facharztstelle besetzt ist.
Ein positiver Aspekt ist jedoch das wachsende Interesse junger Menschen am HNO-Beruf: Derzeit absolvieren 33 Assistenzärzte ihre Facharztausbildung an der Abteilung der Kasaner Medizinischen Universität.
Die Arbeit von HNO-Ärzten ist eng mit chirurgischen Fachgebieten wie Kopf-Hals-Chirurgie, Thoraxchirurgie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie verbunden, was die Integration moderner Technologien erfordert. Der beim Ministerium eingerichtete wissenschaftlich-technische Rat plant, die Entwicklung dieses Bereichs zu unterstützen.
Laut offiziellen Statistiken fehlen in den medizinischen Einrichtungen Tatarstans derzeit etwa 1.600 Ärzte. Bereits im September wurde berichtet, dass auf jede offene Stelle nur eine Bewerbung kam, obwohl eigentlich vier Bewerber pro Stelle benötigt werden.
Der Mangel an qualifiziertem Personal ist ein chronisches Problem im Gesundheitswesen der Republik und besteht seit vielen Jahren. So meldete das regionale Gesundheitsministerium zuletzt, dass die Notaufnahmen nur zu 72% mit Ärzten und zu 84,6% mit Pflegepersonal besetzt sind.
Im Vergleich zu anderen Regionen des Wolga-Föderationskreises liegt Tatarstan im Mittelfeld, was die Einkommen des medizinischen Personals betrifft. Das durchschnittliche Gehaltsniveau liegt hier so, dass die Republik hinter fünf Regionen zurückbleibt, aber acht andere Gebiete übertrifft.
Besonders akut ist der Personalmangel in den Fachgebieten Pädiatrie, ambulante Versorgung, allgemeine Medizin, Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie im Rettungsdienst.
Allein in der Hauptstadt Kasan gibt es 444 unbesetzte Arztstellen. Mediziner haben wiederholt auf die schwierigen Arbeitsbedingungen, die erhöhte Belastung an Feiertagen, den Wechsel zu anderen Arbeitsplätzen und die fünffach bis achtfach erhöhte Arbeitslast durch Vorsorgeuntersuchungen hingewiesen.
 
             
                             
                             
                            