Am 18. Januar fand in der Stadt Yokkaichi ein Erlebnis-Event statt, bei dem Teilnehmer traditionelles Handwerk aus der Präfektur Mie kennenlernen konnten.
Die Veranstaltung wurde von der Präfekturverwaltung in Zusammenarbeit mit einem großen Lebensmittelhersteller organisiert, um das Interesse an lokalen Industrien durch Mies traditionelle Handwerkskünste zu fördern.
Die Besucher konnten selbst kreativ werden: Sie gestalteten Bilderrahmen aus Reststoffen von „Ise-Baumwolle“ und fertigten „Hinaga Uchiwa“-Fächer an, ein Handwerk, das seit der Edo-Zeit praktiziert wird.
Eine Teilnehmerin berichtet: „Die Ise-Baumwolle hatte eine Textur, die ich so noch nicht kannte.“
Ein anderer Besucher fügte hinzu: „Die verschiedenen Farben waren besonders interessant.“
Eine weitere Stimme: „Da es sich um lokale Spezialitäten handelt, möchte ich mich in Zukunft intensiver damit beschäftigen.“
Zusätzlich zu den Handwerksaktivitäten besichtigten die Gäste eine Fabrik für japanische Dashi-Brühe und erlebten so hautnah die Hingabe zum handwerklichen Können.
Präfektur Mie
Die Präfektur Mie in Zentraljapan ist reich an spiritueller und historischer Bedeutung. Berühmt ist sie vor allem als Standort des Ise-Jingu (Ise-Grand-Schrein), Japans heiligstem Shinto-Schrein, der seit über 1.300 Jahren alle 20 Jahre neu errichtet wird. Die Präfektur ist auch für ihre traditionellen Ama (Perlentaucherinnen) und als Geburtsstätte der Zuchtperlenindustrie bekannt.
Stadt Yokkaichi
Yokkaichi ist eine bedeutende Industriestadt in der Präfektur Mie, die historisch als Poststation während der Edo-Zeit bekannt war. Ihre moderne Identität formte sich im 20. Jahrhundert mit der Entwicklung eines der ersten großen Industriekomplexe Japans, was in den 1960er Jahren jedoch zu erheblichen Umweltproblemen führte. Heute ist die Stadt ein wichtiger Hafen- und Produktionsstandort für Chemie und Erdöl.
Ise-Baumwolle
Ise-Baumwolle ist ein traditionelles japanisches Textil aus der Ise-Region (heute Präfektur Mie), das seit der Edo-Zeit (1603-1868) hergestellt wird. Bekannt ist der Stoff für seine langlebige, leichte Qualität und charakteristische Karo- oder Streifenmuster. Traditionell wurde er für Arbeitskleidung der Bauern und Alltagsbekleidung verwendet. Das Textil repräsentiert ein wichtiges Kulturgut, das bis heute für sein Erbe und seine praktischen Eigenschaften geschätzt wird.
Hinaga Uchiwa
Hinaga Uchiwa sind traditionelle japanische Handfächer aus dem Bezirk Hinaga in Yokkaichi, deren Geschichte bis in die Edo-Zeit (frühes 18. Jahrhundert) zurückreicht. Charakteristisch sind ihr eleganter Bambusrahmen und handgemachtes Washi-Papier, oft mit feinen Malereien oder Kalligrafie verziert. Ursprünglich für den praktischen Gebrauch und als Luxusgeschenke geschaffen, sind sie bis heute ein gefeiertes lokales Handwerk, das japanische Ästhetik verkörpert.
Edo-Zeit
Die Edo-Zeit (1603-1868) war eine prägende Epoche der japanischen Geschichte, charakterisiert durch über 250 Jahre Frieden und Stabilität unter der Herrschaft des Tokugawa-Shogunats. Diese Ära erlebte den Aufstieg einer lebendigen Stadtkultur in Metropolen wie Edo (dem heutigen Tokio), die strikte Abschottung Japans von fremden Einflüssen und eine Blütezeit der Künste wie Kabuki-Theater und Ukiyo-e-Holzschnitte.
Japanische Dashi-Brühe
Dashi ist eine grundlegende japanische Suppenbrühe, deren Geschichte bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht, als buddhistische Mönche die Verwendung von Kombu (Seetang) einführten. Ihre moderne Form, eine Kombination aus Kombu und Katsuobushi (getrocknete Bonito-Flocken), wurde während der Edo-Zeit (1603-1868) perfektioniert. Diese würzige, umamireiche Brühe bildet die essentielle Geschmacksgrundlage für unzählige japanische Gerichte, einschließlich Miso-Suppe und Nudelbrühen.