Berichten zufolge wird der US-Präsident am Nachmittag des 29. Ortszeit im Weißen Haus mit dem demokratischen Minderheitenführer des Senats, dem republikanischen Mehrheitsführer des Senats, dem republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses und der demokratischen Minderheitenführerin des Repräsentantenhauses zusammentreffen. Sie werden Maßnahmen des Kongresses zur Vermeidung eines Government Shutdowns erörtern. Der Präsient äußerte bereits am vergangenen Freitag Unmut: „Sollte die Regierung gezwungen sein, zu schließen, dann sei es so, aber die Demokraten sind verrückt, das tatsächlich aktiv zu wollen.“ Der US-Vizepräsident erklärte, die Republikaner wollten keinen Shutdown, die Entscheidung dafür liege bei den Demokraten.
Derzeit scheinen beide Parteien in einer Sackgasse zu stecken, ohne Anzeichen für einen Kompromiss. Republikaner werfen den Demokraten vor, „die Bundesregierung als Geisel zu nehmen“, während Demokraten den Republikanern vorwerfen, keine ernsthaften Verhandlungen zu führen und von der Tradition abzuweichen, überparteiliche Finanzierungsvereinbarungen zu treffen. Der demokratische Minderheitenführer im Senat erklärte, er werde bei dem Treffen mit dem Präsidenten darauf bestehen, eine Verlängerung der Subventionen für das Affordable Care Act (Gesetz für bezahlbare Krankenversorgung) in jede Shutdown-Vermeidungsvereinbarung aufzunehmen. Er sagte: „Bisher blockieren die Republikaner und sagen: ‚Wir werden diese Fragen nicht besprechen.'“ Er betonte, die Verantwortung für einen eventuellen Shutdown liege vollständig bei den Republikanern: „Hoffentlich werden die Republikaner die Regierung nicht stilllegen. Das ist ihre Verantwortung. Wenn der Präsident bei den Gesprächen die Demokraten anbrüllt, werden wir nichts erreichen.“
Der republikanische Mehrheitsführer im Senat erklärte, die Demokraten „spielten mit dem Feuer“ und nähmen die US-Regierung und die amerikanische Bevölkerung „in Geiselhaft“. Der Sprecher des Repräsentantenhauses deutete an, der Präsident werde die demokratischen Führer beim Treffen dazu auffordern, ihre „parteipolitischen Forderungen“ fallen zu lassen, die zu einem Shutdown führen könnten.
Sofern die Kongressmitglieder keine Einigung vor der Frist am 30. September erzielen können, um den weiteren Betrieb der Bundesregierung sicherzustellen, werden die Regierungsgelder erschöpft sein. Hunderttausende Beschäftigte müssten in den unbezahlten Zwangsurlaub, und viele öffentliche Dienste würden eingestellt. Die Republikaner benötigen im Senat mindestens sieben demokratische Stimmen, um das bereits im Repräsentantenhaus verabschiedete Übergangshaushaltsgesetz endgültig zu verabschieden. Dieses würde die Finanzierung bis zum 20. November sicherstellen.