Schwere Überschwemmungen am Thao-Fluss (Roter Fluss)
Starkregen und Wassermengen aus dem Dong-Sung-Kraftwerk haben am Thao-Fluss in der nordvietnamesischen Provinz Lao Cai zu schweren Überschwemmungen geführt. Viele Häuser an der Thanh-Nien- und der Ho-Xuan-Huong-Straße im Stadtteil Yen Bai standen bis zum Erdgeschoss unter Wasser.
Laut dem nationalen hydro-meteorologischen Zentrum stieg der Wasserpegel des Roten Flusses an der Messstation Yen Bai in der Früh weiter an. Grund waren starke Regenfälle in Verbindung mit Wassermengen aus dem Dong-Sung-Wasserkraftwerk.
Daten des vietnamesischen Katastrophenmanagementsystems zeigten, dass der Wasserstand um 7:00 Uhr morgens 2,48 Meter über Alarmstufe 3 lag – ein Anstieg von 3,77 Metern seit dem Vorabend.
Ein Anwohner der Thanh-Nien-Straße berichtete, das Wasser sei in der Nacht schnell angestiegen. Seine Familie habe ihre Habseligkeiten in Sicherheit bringen müssen. Bis 23:30 Uhr seien alle Gegenstände bis auf einen Kühlschrank in höhere Stockwerke gebracht worden.
„Das Wasser reicht jetzt fast bis zur Decke des Erdgeschosses, ähnlich wie beim großen Hochwasser von 2008. Der Anstieg hat sich zwar verlangsamt, aber das Wasser steigt weiter“, so der Anwohner.
Die Meteorologen sagen für Lao Cai, Phu Tho und Tuyen Quang weitere schwere Regenfälle voraus, mit Mengen zwischen 40-80 mm, lokal sogar über 150 mm.
Der Wasserstand des Roten Flusses wird voraussichtlich langsam weiter steigen und auf hohem Niveau über Alarmstufe 3 schwanken. Betroffen sind vor allem tiefer gelegene Gebiete entlang des Flussabschnitts bei Lao Cai.
Das nationale Katastrophenschutzkomitee forderte die Provinzen Lao Cai und Phu Tho auf, vorsorglich Anwohner aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Besonders betroffen sind tief gelegene Flussgebiete und von Erdrutschen bedrohte Bereiche.
Gleichzeitig wurden Patrouillen und Wachen organisiert, um die Deiche zu überwachen und notwendige Schutzmaßnahmen umzusetzen. Kräfte und Materialien stehen bereit, um bei Zwischenfällen schnell eingreifen zu können.
