Am Nachmittag des 2. September traf der nordkoreanische Führer in seiner bekannten grünen Panzerlimousine in der Hauptstadt Peking (China) ein. Anschließend stieg Herr Kim in einen schwarzen Mercedes-Benz Maybach und fuhr zur nordkoreanischen Botschaft im Stadtbezirk Chaoyang der chinesischen Hauptstadt Peking.
Vom Nummernschild zur Unterkunft
Das Nummernschild des Fahrzeugs, von dem angenommen wird, dass es Herrn Kim transportierte, trug die Nummer 7·271953. Diese wird als subtiler Verweis auf den 27. Juli 1953 interpretiert – das Datum der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens. Pjöngjang betrachtet diesen Tag als „Tag des Sieges im Vaterländischen Befreiungskrieg“.
Beobachter vermuten, dass der nordkoreanische Führer nach Peking kam, um an der Zeremonie zum 80. Jahrestag des Sieges Chinas über den Faschismus teilzunehmen, dabei aber gleichzeitig den eigenen „Tag des Sieges“ Nordkoreas subtil auf dem Nummernschild verewigen ließ.
Im August 2024 hatte Herr Kim bei der Inspektion von Überschwemmungsgebieten im Kreis Uiju in der Provinz Nord-Pyongan ebenfalls einen neuen Mercedes-SUV mit derselben Zahlenfolge auf dem Nummernschild verwendet.
Unterdessen ist auch Herr Kims Unterkunft ein Punkt von Interesse. Viele Quellen deuten darauf hin, dass er in der nordkoreanischen Botschaft in Peking absteigt, die früher in diesem Jahr für seinen potenziellen Besuch renoviert wurde.
Während seiner drei vorherigen Besuche in Peking war Herr Kim im Staatsgästehaus Diaoyutai untergebracht – einer Einrichtung, die die chinesische Regierung für die Unterbringung ausländischer Staatsoberhäupter nutzt.
Derzeit ist die Sicherheit im Umfeld der nordkoreanischen Botschaft jedoch verstärkt, während das Gebiet um das Diaoyutai relativ ruhig bleibt. Dies führt in diplomatischen Kreisen zu der Annahme, dass Herr Kim höchstwahrscheinlich die Botschaft als seine Unterkunft gewählt hat.
Von der Kleidung zum Programm
Bei der Militärparade am 3. September erschien Herr Kim in einem schwarzen Anzug mit einer hellgelben Krawatte. Am Tag zuvor, als er in Peking aus dem Zug stieg, trug er ebenfalls einen schwarzen Anzug, jedoch mit einer roten Krawatte.
Beobachter deuten seine Entscheidung, einen Anzug statt seiner typischen schwarzen Mao-Anzüge zu tragen, als Versuch, das Image eines Staatsoberhaupts eines „normalen Staates“ während seiner ersten Teilnahme an einem multilateralen diplomatischen Ereignis zu projizieren.
Sein weiteres Programm in China, einschließlich der Möglichkeit eines Treffens mit Präsident Xi Jinping, wurde noch nicht bekannt gegeben.
Von seinen vier vorherigen China-Besuchen blieb er zweimal für 1 Nacht und 2 Tage und die anderen beiden Male für 3 Nächte und 4 Tage. Er hat bereits Technologieeinrichtungen wie das Beijing Economic-Technological Development Area besucht.
