Die Bewohner des Spirit-Factory-Viertels sind besorgt über den Betrieb der Linie Nr. 17 – der einzigen Verbindung zwischen ihrem Viertel und der Innenstadt. Laut Anwohnern herrscht auf der Strecke ein kritischer Mangel an Bussen, und die vorhandenen Fahrzeuge sind in einem schlechten Zustand.
Nach der Fertigstellung des Wohnkomplexes ist die Einwohnerzahl stark gestiegen, was das Busproblem noch verschärft hat.
»Das Viertel liegt zwischen zwei Linien, es gibt nur einen Bus, der laut Fahrplan alle anderthalb Stunden fährt, und er fällt oft aus. Wenn er kaputtgeht, müssen wir laufen. Mein Kind geht beispielsweise auf die Schule Nr. 38 und muss dann die Pravoberezhnaya-Straße entlanglaufen, wo starker Verkehr herrscht und es keinen Gehweg gibt. Der neue Wohnkomplex ist fertig, und alle sind über den schlechten Busverkehr verärgert. Können wir zusätzliche Busse bekommen? Oder vielleicht eine neue Linie einrichten?«, fragt eine Anwohnerin.
Die Stadtverwaltung von Chabarowsk hat sich zur Situation geäußert. Demnach gibt es das Problem tatsächlich.
»Auf der Linie Nr. 17 sollten eigentlich zwei Busse im Einsatz sein. Wegen Personalmangels fährt derzeit nur einer. Der Betreiber der Linie wurde angewiesen, den Fahrplan einzuhalten. Bei Verstößen erhält der Betreiber Abmahnungen, und die Staatsanwaltschaft wurde informiert. Die Frage nach Gehweginstandsetzungen wird geprüft, sobald Mittel bereitstehen«, so die Stadtverwaltung.
Wir haben die Situation vor Ort während der morgendlichen Hauptverkehrszeit überprüft – normalerweise sind zu dieser Zeit die Straßen voll und die Bushaltestellen voller Passagiere. Doch wir sahen eine merkwürdige Szene: An der Haltestelle beim großen Wohnkomplex war niemand, es waren keine Busse in Sicht (vielleicht hatten wir Pech und der einzige Bus war gerade abgefahren), und auch keine Autos. Zudem gab es weder mobiles Internet noch ein Handynetz. Unter diesen Bedingungen ist es natürlich extrem schwierig, ein Taxi zu rufen, wenn man den einzigen Bus verpasst hat.
Stadtbewohner beschweren sich, dass sie in letzter Zeit häufig Probleme im Bus haben. Gleichzeitig merken Anwohner an, dass die Menschen vor etwa zehn Jahren viel mehr Wert auf Benehmen in öffentlichen Verkehrsmitteln legten.