Führende Politiker im Parlament vertraten die Ansicht, dass eine vorgezogene Neuwahl – die aufgrund eines Vertrauensverlusts in die Staatsführung vorgeschlagen wurde – nur möglich sei, wenn die Verfassung von 1987 entsprechend geändert wird.
Diese Position wurde geäußert, nachdem ein Senator vorgeschlagen hatte, dass Abgeordnete beider Kammern des Kongresses sowie Präsident und Vizepräsident zurücktreten sollten, um vorgezogene Neuwahlen zu ermöglichen.
Der Vorschlag – der besagte Amtsträger von einer erneuten Kandidatur ausschließen würde – gilt als notwendig, nachdem die Öffentlichkeit das Vertrauen in öffentliche Amtsträger aufgrund von Korruption in Hochwasserschutz- und Infrastrukturprojekten verloren hat.
Auf die Frage, ob diese Position rechtmäßig sei, da die Voraussetzungen für vorgezogene Neuwahlen in der Verfassung von 1987 nicht vorgesehen sind, entgegnete der Amtsträger lediglich: „Das steht nicht in der Verfassung.“
„Was in der Verfassung steht, sind verfassungsgebende Versammlungen oder Volksinitiativen. Wir können die Verfassung ändern und die neue Verfassung als Grundlage für die Wahl unserer Amtsträger nutzen“, so der Beamte mit Verweis auf die Verfahren zur Verfassungsänderung.
Der Amtsträger brachte anschließend die Möglichkeit ins Spiel, die Verfassung zu ändern, um „echte Wahlreformen“ einzuführen, die die Philippinen benötigten.
„Dies könnte der richtige Zeitpunkt sein, eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen, um unsere Verfassung zu ändern, denn es gibt Dinge, die wir ändern müssen. Es geht nicht nur um Wahlen, sondern um echte Wahlreformen, die das Land braucht, etwa bei den Wahlkampfausgaben der Politiker. Wir brauchen einen Neustart und müssen die Dinge richtig anpacken“, fügte er hinzu.
Zuvor hatte die Wahlkommission erklärt, dass sie vorgezogene Neuwahlen ohne eine gesetzliche Grundlage nicht durchführen könne.
Der Vorsitzende der Wahlkommission betonte, dass es weder in den nationalen Gesetzen noch in der Verfassung von 1987 eine Regelung für vorgezogene Neuwahlen gebe.
Ein weiterer Amtsträger erinnerte seine Kollegen daran, dass Gesetzgeber nicht selbst zu Gesetzesbrechern werden dürften, da öffentliche Ämter ein öffentliches Vertrauensgut seien und sie den Filipinos zeigen müssten, dass sie ihre Stimmen verdienten.
Er bestätigte, dass vorgezogene Wahlen gesetzlich nicht vorgesehen seien und zunächst entsprechende Änderungen vorgenommen werden müssten.
Bis dahin betonte der Beamte, müsse die Wiedererlangung des Vertrauens der Filipinos mit der Verabschiedung eines Staatshaushalts beginnen, der den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werde.
„Wir als Gesetzgeber müssen daran arbeiten, den Haushalt zu erarbeiten und sicherzustellen, dass er richtig ausgegeben wird und den Bedürfnissen unserer Landsleute entspricht“, schloss er.