Ein Austritt der Komeito aus der Regierungskoalition würde die nächste Wahl zum Repräsentantenhaus erheblich beeinflussen. Bei der letzten Parlamentswahl im Oktober siegten von den neun LDP-Kandidaten in den Direktwahlkreisen der Präfektur fünf mit knappen Vorsprüngen von weniger als 20.000 Stimmen. Falls die geschätzten 20.000 Komeito-Stimmen pro Wahlkreis wegfallen, könnte die Zahl der Direktmandate auf nur vier Sitze sinken. Diese Situation erinnert an das „Albtraum“-Szenario der Wahl von 2009, als die LDP eine schwere Niederlage erlitt und die Regierungsmacht verlor. Vor diesem Hintergrund sind Forderungen nach einer Trennung von der Komeito nicht leichtfertig zu äußern.
Bei der letzten Wahl erhielt die Komeito in der Präfektur etwa 412.320 Stimmen für die Verhältniswahl. Umgerechnet auf die 20 Wahlkreise entspricht dies circa 20.000 Stimmen pro Distrikt. Ein LDP-Vorstandsmitglied bestätigte die Wirksamkeit der Wahlkooperation: „In vielen Wahlkreisen konnten Kandidaten nur dank der Komeito-Stimmen knapp gewinnen.“ Weiter hieß es: „Kandidaten in eng umkämpften Wahlkreisen und ihre Teams müssen vollständig vorbereitet sein. Die Situation würde flächendeckend schwierig werden.“
So siegte etwa in Wahlkreis 17 die ehemalige Digitalministerin Karen Makishima mit einem Vorsprung von 4.174 Stimmen. Ohne die Komeito-Stimmen würde sie voraussichtlich hinter dem Kandidaten der Konstitutionell-Demokratischen Partei auf Platz zwei zurückfallen. Neben Makishima errangen vier weitere Kandidaten Siege mit weniger als 20.000 Stimmen Vorsprung: Der Vorsitzende der Nationalen Kommission für öffentliche Sicherheit, Manabu Sakai, in Wahlkreis 5 (13.096 Stimmen Vorsprung), der ehemalige Wiederaufbauminister Kazunori Tanaka in Wahlkreis 10 (6.259), Jiro Akama in Wahlkreis 14 (7.190) und Tsuyoshi Kusama in Wahlkreis 19 (13.458). Wie Makishima laufen auch diese Kandidaten Gefahr, von Oppositionskandidaten überholt zu werden. Ein besorgter Abgeordneter kommentierte: „Zwar könnten einige konservative Wählerstimmen zurückkehren, aber dies würde den Verlust der Komeito-Stimmen kaum ausgleichen.“
Präfekturverbandsvorsitzender Shinjiro Koizumi zur Komeito
[Tabelle unten] Stimmen für LDP-Kandidaten und Komeito bei der letzten Wahl zum Repräsentantenhaus in der Präfektur